Friedrich Wilhelm Beneke

Biografie - Teil 2

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Verfasser und Copyright

Klaus Beneke

Institut für Anorganische Chemie der

Christian-Albrechts-Universität Kiel

D-24098 Kiel

Tel. (0431) 880-7445

Telefax (0431) 880-1520

E-Mail: beneke@ac.uni-kiel.de

www.uni-kiel.de/anorg/lagaly/group/klausSchiver/d_klausSchiver.htm

 

 

 

Biografie - Teil 1:

Inhaltsverzeichnis 

 

Vorwort  

 

Vorfahren von Friedrich (Conrad Ludewig Anton) Wilhelm Beneke   


Friedrich Wilhelm Beneke

Studium der Medizin in Göttingen
Celle
Deutsches Hospital in London
Hannover
Verein zur Förderung für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde
Oldenburg
Balneologie vom Mittelalter bis zu F. W. Beneke
Nauheim (ab 1869 Bad Nauheim)
Marburg

 

Sie befinden in der Biografie - Teil 2:

Bäderheilkunde und Verein für Kinderheilstätten an der Nordsee

Krankheiten, für die damals Seekuren empfohlen wurden

1. Skrofulose

2. Chlorose

3. Rachitis

4. Tuberkulose

5. Asthma bronchiale

6. Dermatologische Erkrankungen

 

Kinderhospiz auf Norderney

Die Leitenden Ärzte und Chefärzte des Seehospizes „Kaiserin Friedrich“

Tod von Friedrich Wilhelm Beneke

Beneke-Brunnen in Bad Nauheim

Beneke-Strassen in Deutschland

Kurzlebenslauf von Friedrich Wilhelm Beneke

Stammtafel der Familie Friedrich Wilhelm Beneke und einem Teil der Vor- und Nachfahren

 

Literaturverzeichnis

Werke und Publikationen über Friedrich Wilhelm Beneke

Gesamtverzeichnis der Werke und Publikationen von Friedrich Wilhelm Beneke

 

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Bäderheilkunde und Verein für Kinderheilstätten an der Nordsee

 

 Friedrich Wilhelm Beneke setzte sein Augenmerk, außer in der klinischen Pathologie, weiterhin auf die Bäderheilkunde. So wurde am 14. Oktober 1878 die Balneologische Sektion der Gesellschaft für Heilkunde in Berlin gegründet, die jährliche Balneologenkongresse veranstalteten. Erster Vorsitzender wurde der Badearzt Georg Thilenius (1830 - 1885). In der vorläufigen Satzung ging es darum, die Wirkungen von Heilquellen und Klima wissenschaftlich zu begründen. Dabei sollte die Bäderheilkunde von dem bisherigen Status als reine Erfahrungsheilkunde befreit und der wissenschaftlichen Medizin zugeordnet werden. Dazu hatten die bisherigen Arbeiten von F. W. Beneke wesentlich beigetragen.


Hippokrates von Kos

(460 - 377 v. Chr.)

Euripides

(460 - 406 v. Chr.)



Hippokrates von Kos (um 460 v. Chr. Insel Kos - um 377 v. Chr. Larissa (Thessalien) gehörte zu den Ärzten der Antike, die dem Meerwasser eine entzündungshemmende und heilende Wirkung zuschrieben. Im "Corpus Hippocraticum", welches seiner Schule zugeschrieben wurde, besonders in dem Werk "Über Luft, Wasser und Örtlichkeiten", finden wir Behandlungshinweise für rheumatische Beschwerden, Ischias, Hautaffektionen und Adipositas. Von Euripides (480 v. Chr. Salamina - 406 v. Chr. Pella) stammt der vielzitierte Ausspruch "Das Meer wäscht alle Übel vom Menschen ab". Der Internist Aretaios von Kappadokien (ca. 80 - 130 n. Chr. diagnostierte erstmals verschiedene Migränen und riet bei diesen zu täglichem Schwimmen, überhaupt zu einem Leben am Meer. Die Meeresheilkunde war so populär, dass angesehene Ärzte neben ihrer Praxis ein öffentliches Bademeisteramt bekleideten, z. B. Galen (129 Pergamon - 199 Rom) in Bajae. Mit der Verbreitung des Christentums kam es zu einem Niedergang der Thalassotherapie. Möglicherweise störten sich die Christen an dem manchmal doch etwas lockeren Lebenswandel in den Badeorten. Erst das Zeitalter der Aufklärung und die sich schnell verbreitenden Schriften des Philosophen Jean Jacques Rousseau (28.06.1712 Genf - 02.07.1778 Ermenonville bei Paris) änderten die Situation.


In Großbritannien und Frankreich war man schon früher auf die heilkräftige Wirkung der Seeluft und des Badens im Meer aufmerksam geworden. Bereits 1750 hatte der Londoner Arzt Richard Russell (1700 - 1777) mit großer


Jean Jacques Rousseau (1712 - 1778)

Gewissenhaftigkeit und ausgezeichneter Beobachtungsgabe festgestellt, daß die Kinder von Küsten­bewohnern kaum an „Skrofulose“ (damals noch als einheitliche Krankheit gehalten), Rachitis und Hautkrankheiten erkrankten und diese in englischen Fischerfamilien überhaupt nicht vorkamen. Er empfahl Seebadekuren. Russell hatte diese Ansicht in seiner 1750 erschienen Schrift „Disser­tatio de tabe glandulari seu de usu aqua marinae in morbis glandularum“ (Über die Verkleinerung der Halslymphknoten oder über den Gebrauch des Meerwassers bei Erkrankungen der Lymphknoten) nieder­gelegt. Auf Anregungung des englischen Quäkerarztes John Coakley Lettsom (1744 Virgin Isles, West Indies - 1815 London) wurde in Margate an der Themsemündung (Südengland) am 20. Juli 1796 das erste Seehospitz "The Royal Sea Bathing Infirmary for the Relief of the Scrophulous Poor of London and all England" eröffnet.

 

Georg Christoph Lichtenberg (01.07.1742 Oberramstadt (bei Darmstadt) - 24.02.1799 Göttingen), Physiker und Philosoph in Göttingen empfahl nach einer Englandreise im Seebad Margate, die „gesündesten Tage“ seines Lebens, ähnliche Einrichtungen in Deutschland. Hier wurde die Wirkung der Seeluft zum ersten Mal von Johann Gottlieb Goldhagen in seiner Dissertation „De Aere marino ejusque in Corpus humanum“ (Halle, 1787) behandelt.



John Coakley Lettsom

(1744-1815)

 

 

Georg Christoph Lichtenberg

(1742 - 1799)


Christoph Wilhelm Hufeland (12.08.1762 Bad Langensalza (Thüringen) - 25.08.1836 Berlin), ein großer Förder der Naturheilkunde, erteilte diesem Vorschlag eine positive Bewertung, in dem er 1815 das Seebad als wichtigstes Mittel gegen die „Skrofelkrankheit“ ansah. Bereits 1797 hatte Hufeland Richtlinien für Heilpläne unter Einbeziehung von Luft, Temperatur und Diät entwickelt. Hufeland schrieb in seinem Werk „Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern“:

 

 

„1. Man beobachte die größte Reinlichkeit, denn durch die äußere Oberfläche werden uns die meisten Gifte dieser Art mitgeteilt... Ich rechne dahin das öftere Waschen, Baden, Ausspülen des Mundes, Kämmen, den öfteren Wechsel der Wäsche, Kleider, Betten.

 

2. Man sorge für reine Luft im Zimmer, für öfteren Genuß der freien Luft und mache sich fleißig körperliche Bewegung. Dadurch erhält man die Ausdünstung und die Lebenskraft der Haut, und je tätiger diese ist, desto weniger hat man von äußerer Ansteckung zu fürchten.

 

3. Man erhalte sich guten Mut und Heiterkeit der Seele. Diese Gemütsstimmung erhält am besten die gegenwirkende Kraft des Körpers...

 

4. Man vermeide alle nähere Berührung mit Menschen, die man nicht, auch von seiten ihres Physischen, ganz genau kennt; ... auch die Berührung solcher Substanzen gehört hierher, die noch Teile oder Ausleerungen von Menschen seit kurzem erhalten haben können, z. B. eben von anderen gebrauchte Trinkgläser, Hemden, Unterkleider, Handschuhe, Tabakspfeifen, Sekrete u. dgl...

 

5. Wenn ansteckende Krankheiten an einem Orte herrschen, so empfehle ich sehr die Regel, nie nüchtern auszugehen, weil man nüchtern am leichtesten von außen einsaugt, sondern immer etwas zu genießen, auch wenn man es gewohnt ist, vorher eine Pfeife Tabak zu rauchen.

 

6. Da die meisten contagiösen Stoffe sich in den Ausleerungen der ansteckenden Kranken befinden, und von hier aus sich durch die Luft verbreiten, so ist es höchst notwendig, daß die Aborte, Kanäle, Gossen, Geschirre u. s. w. öfters desinfiziert werden...“ (Hufeland, 1797).

 

 

Weiterhin schrieb Hufeland in seinem Buch abschließend über die „Verlängerungsmittel des Lebens“. Dabei gab er Empfehlungen für eine gesunde Lebensweise und Ernährung bereits vom Säuglingsalter an. Besonderen Wert legte er auf einen geregelten Tagesablauf, den er mit einem frühen Aufstehen zu beginnen empfiehlt. Neben ausreichender körperlicher Bewegung an der frischen Luft rät er zu Sauberkeit und zweckmäßiger Kleidung als entscheidende Voraussetzungen der Gesunderhaltung:

 

 

„Die Reinlichkeit entfernt alles, was unsere Natur als unnütz und verdorben von sich abgesondert hat, wie alles der Art, was von außen unserer Oberfläche mitgeteilt werden könnte.

 

 

Die Hautkultur ist ein wesentlicher Teil davon, und besteht in einer solchen Behandlung der Haut von Jugend auf, wodurch dieselbe lebendig, tätig und gangbar erhalten wird.


 

Wir müssen nämlich unsere Haut nicht blos als einen gleichgültigen Mantel gegen Regen und Sonnenschein betrachten, sondern als eines der wichtigsten Organe unseres Körpers, ohne dessen unaufhörliche Tätigkeit und Gangbarkeit weder Gesundheit, noch langes Leben bestehen kann und dessen Vernachlässigung eine Quelle unzähliger Krankheiten und Lebensabkürzungen geworden ist“ (Hufeland, 1797).


 

Hufeland propagierte in diesem Zusammenhange dringend den Nutzen des Seebades. 1793 hatte sein ehemaliger Lehrer Lichtenberg noch in den „Göttingischen Taschenkalender“ unter Hinweis auf die entsprechenden englischen Errungenschaften in einem Essay nachdrücklich die Frage gestellt, „Warum hat Deutschland noch kein öffentliches Seebad?“ Im Jahre 1793 wurde das erste deutsche Seebad Heiligendamm in der Nähe von Doberan an der Ostsee eröffnet, das Hufeland nun seinen Lesern nachdrücklich zur Nutzung empfiehlt.

 

 

Geschäftstüchtige Unterrnehmer wußten sehr bald die empfohlene Errichtung von Bädern zu nutzen. So wurde die Berliner Bevölkerung durch ein Inserat von der Eröffnung einer Badeanstalt in der Neuen Friedrichstraße in Kenntnis gesetzt. Dieses Inserat ist sehr aufschlußreich, da es uns eingehend über den damaligen Badebetrieb unterrichtet:

 

 

„Ueberzeugt von der Heilsamkeit warmer Bäder, und geleitet durch das Urtheil mehrerer Herren Aerzte: ‚daß eine große Bade-Anstalt für das große Berlin unzureichend sey’, hat der unterzeichnete Bürger und Besitzer des Grundstückes Nr. 18 und 19 in der neuen Friedrichstraße eine neue große Bade-Anstalt auf demselben errichtet... Es enthält 30 Bade-Zimmer, die in vier Klassen getheilt sind... Um die Zartheit des schönen Geschlechts zu ehren, ist nicht nur das Badehaus mit zwei Eingängen, welche die beziehungsweisen Überschriften: Frauen-Bad und Männer-Bad, führen, versehen, sondern auch die Errichtung getroffen worden, daß jedes Geschlecht sein besonderes Versammlungs- oder Rast-Zimmer findet. Die Frauenbäder sind im rechten, und die Männerbäder im linken Flügel des Badehauses vom Eingange gelegen. Jedes Geschlecht wird nur durch Personen seines Geschlechts bedient werden. Equipagen können bis vor die betreffende Thür des Badehauses fahren, sich dabei der, zum allgemeinen Gebrauch geöffneten Durchfahrt zwischen den Gebäuden des vormaligen Lagerhauses bedienen, und mehr als zulänglichen Raum zum Halten auf dem Hofe finden. Fußgänger können entweder durch den Thorweg, oder die Thür des Wohnhauses des Unternehmers, unbemerkt nach dem Badehause gelangen. Auf Anrathen und nach der Anordnung der vorzüglichsten und angesehendsten Herren Aerzte, welche sich von der Zweckmäßigkeit und Gemeinnützigkeit dieser neuen Badeanstalt persönlich überzeugt und solche ihres ganzen Beifalls würdig erachtet haben, werden alle Arten von Bäder, sowohl gewöhnliche als künstliche, zu haben seyn... Mit Benutzung des Raths des Königl. Geheimen Ober-Bau-Raths Herrn Schinkel hat der Unternehmer, für innere Deccoration des Badehauses, imgleichen für Bequemlichkeit in demselben, so gesorgt, daß er den gewünschten Beifall der Besuchenden hoffen zu dürfen glaubt; um indessen den Badegästen den Aufenthalt noch angenehmer zu machen, hat er vor dem Badehause einen Garten anlegen lassen, der sowohl Spaziergänge als Ruheplätze den Besuchenden darbietet. Dieser Garten wird immer, zur gefälligen Benutzung der Badegäste, auch derjenigen geöffnet seyn, welche etwa vor dem Bade einen Brunnen trinken wollen, für dessen Beschaffung sie jedoch selbst zu sorgen belieben werden... Der mit seiner Familie im Badehause wohnende Bademeister Herr Schwarz hat, für seine eigene Rechnung, die Verabreichung der kleinen Restaurationen übernommen, welche von den Badegästen gewünscht werden dürften. Für diejenigen, welche etwa, während ihres Aufenthalts in der Badeanstalt eine Unpäßlichkeit anwandeln möchte, ist ein besonderes Zimmer eingerichtet, wo sie einer ungestöhrten Ruhe werden genießen können. Um der Badeanstalt die möglichste Vollständigkeit zu geben, hat der Unternehmer, nach dem Rathe mehrerer Herren Aerzte und sachkundiger Männer, auch ein Russisches Bad angelegt, welches drei Zimmer enthält und sich in einem besonderen, mit dem eigentlichen Badehause nicht in Verbindung stehenden Gebäude befindet.

 

 

Am Ersten May d. J. wird die Bade-Anstalt eröffnet werden. Indem sich der Unternehmer mit einer nachsichtsvollen Beurtheilung derselben schmeichelt, versichert er, gern jede gegründete Erinnerung, zur Verbesserung der Anstalt, benutzen, so wie auch jeden ihre Vervollkommnung bezweckenden Wunsch möglichst berücksichtigen zu wollen.

 

 

Übrigens wird der Unternehmer, seiner Pflichten als Bürger und Mensch eingedenk, Hülfsbedürftige durch Freibäder verhältnismäßig zu unterstützen, unvergessen seyn.“ (Genschorek, 1984).

 

 


 

Der Hofrat und Leibarzt des Großherzogs Friedrich Franz I. von Mecklenburg-Schwerin, Samuel Gottlieb Vogel (1756 - 1837), machte diesen 1792 auf die "außer Zweifel gesetzte heilsame Wirkung des Badens im Seewasser in sehr vielen Schwachheiten und Kränklichkeiten des Körpers" aufmerksam und klärte ihn auf. Auf Veranlassung von Großherzog Franz I. wurde bereits 1793 nahe seiner Sommerresidenz Doberan am Heiligen Damm an der Ostsee das erste deutsche Seebad gegründet.

 

 

Herzog Friedrich Franz I.

von Mecklenburg-Schwerin

Schon damals stand bei der Gründung des Seebades Doberan/Heiligendamm ein heute noch aktuelles, naturnahes, ganz­heitliches Erholungs- und Heilungskonzept. Dabei wurden Körper und Geist, Natur und Kultur als Einheit und nicht als Gegensatz begriffen. Nach den Zwängen von Reifrock, Perücke und Etikette war dieses Verständnis revolutionär. Als Sommerresidenz der mecklenburgischen Herzöge vereinte Dobe­ran/Heiligendamm die kleine Stadt Bürger, Ackerbürger und Edelmann, Einheimische und Gäste in einer Gesellschaft, deren Ziel und wirtschaftliche Grundlage vor allem Erholung, Heilung und Lebensfreude waren. Anfangs badeten die Gäste nur in Wannen mit Meerwasser, bald darauf im offenen Meer in speziellen Booten, in deren Mitte durch­löcherte Badekästen eingebaut waren.

 

Wohl infolge des regen Schiffsverkehrs zwischen den Ostfriesischen Inseln und England hörte der auf der Insel Juist lebende Pastor Gerhard Otto Christoph Janus (Pastor von 1771 bis 1789 auf Juist) von den Erfolgen Russells. Janus machte am 17. Juli 1783 eine Eingabe an den damaligen Fürsten von Ostfriesland, Friedrich II. den Großen, und an das „Preußische Medicinal Collegium“, in dem er diesem seine Erfahrungen und seine Ideen zur Errichtung eines Heilbades mitteilte. Doch blieb der Erfolg aus. Im Jahre 1797 entschieden sich die Stände auf Betreiben des Auricher Landphysikus Dr. von Halem und dem Vorsitzenden der Ostfriesischen Stände, Freiherr von Inn- und zu Knyphausen (Schloßherr auf Lütesburg bei Norden) zur Gründung eines Seebades.


Am 3. Oktober 1797 wurde auf Beschluß Friedrich Wilhelm II. von Preußen das Seebad Norderney als erstes Nordseebad gegründet. Norderney zählte damals 106 Häuser, und die Insulaner waren von dem Projekt wenig erbaut und standen diesem oft gleich gültig gegenüber. Erst als sie mit der Zeit erkannten, daß das Vermieten an Gäste eine günstige Einnahmequelle war, änderte sich ihre Einstellung.


Letzte Seite des Briefes von Pastor Gerhard Otto Christoph Janus aus Juist

an Friedrich den Großen

 



Die ersten Badeeinrichtungen waren primitiv: ein einfaches Haus mit zwei kleineren Stuben, einer Küche und einem Aufenthaltsraum bildeten den Grundstock. Im Jahre 1798 zählte man 50 Besucher, bis 1802 stieg die Zahl auf 340, 1804 wurden 500 Gäste verbucht. Der Badearzt Dr. Ulfen berichtete 1805:

 

 

„Der Zweck dieser glänzenden Badeanstalt ist hauptsächlich wohl der, den Wohlstand dieser Insel und ihrer Einwohner zu fördern, dem Reiselustigen und Erholungssuchenden eine reizende Aussicht und zweckmäßige Gelegenheit dazu zu verschaffen, das bare Geld im Lande zu erhalten und Fremde herbeizuziehen und durch einen abwechselnden Zusammenschluß angesehener und fröhlicher Fremder sowohl als Einheimischer zum Vergnügen, zur Aufheiterung und selbst zur Kur der wirklichen Krankheit und Kränklichen beizutragen“.

 

 

Von 1806 bis 1813 blieb das Bad während der Kriegswirren geschlossen. Ab 1810 wurde die Insel Norderney von den Franzosen eingenommen. Die Insulaner mußten große Entbehrungen durchstehen und wurden zu Frontdiensten eingesetzt. Während der Kontinentalsperre blühte der Schmuggel, an dem sich auch die Norderneyer Fischer lebhaft beteiligten. Nach der Völkerschlacht bei Leipzig mußte Napoelon 1813 mit seiner Armee Deutschland verlassen, auch Norderney wurde von dem fremden Joch befreit.

 

Badehäuschen auf Norderney (um 1878)

Ab 1814 herrschte wieder Badebetrieb auf Norderney. Die Badegebäude waren durch die Franzosen stark ramponiert worden und mußten wieder instand gesetzt werden. Die Stände, die selbst unter der Fremherrschaft großen Schaden erlitten hatten, sahen sich nicht in der Lage, das Seebad mit größeren Geldaufwendungen zu sanieren. Ostfriesland wurde 1814 von Preußen an das Königreich Hannover abge­treten. Daraufhin erklärten sich die Stände bereit auch das Seebad Norderney an das Königreich Han­nover abzutreten.

 

Mit der Übernahme von Norderney an das Königreich Hannover begann der Aufstieg des Seebades. Das Kurhaus wurde vergrößert und ein neues Badehaus gebaut. Man begann mit ersten Baumanpflanzungen, die den heutigen Kurpark bilden. 1818 wurde das Kleine und 1838 das Große Logierhaus gebaut. König Ernst August von Hannover (05.06.1771 London - 18.11.1851 Hannover; Regent 1837 - 1851), der 1837 die Regierung übernahm, war ein großer Förderer, sein Sohn Georg V. (27.05.1819 Berlin - 12.06.1878 Paris; Regent 1851 - 1866) verlegte seine Sommerresidenz nach Norderney.


König Ernst August von Hannover

(1771 - 1851)

König Georg V. von Hannover

(1819 - 1878)


 

Norderney errichtete 1866 ein Cumberland-Denkmal zu Ehren des hannoverschen Königshauses. In diesem Jahr wurde das Königreich Hannover von Preußen annektiert und als Provinz in das Königreich Preußen eingegliedert. Das Denkmal wurde 1938 abgebrochen und 2002 als Nachbildung neu aufgestellt. Das ursprüngliche Denkmal wurde nach einem Entwurf der Freifrau von Frese erstellt. Auf jeder der vier Seiten des Obelisken war in einem Medaillon ein Mitglied des hannoverschen Königshauses abgebildet: König Georg V. (Osten), Königin Marie (14.04.1818 Hildburghausen - 09.01.1907 Gmunden (Österreich)) (Süden), Kronprinz Ernst August (21.09.1845 Hannover - 14.11.1923 Gmunden (Österreich)) (Westen), König Ernst August (Norden). Georg V. und Marie waren die Eltern des Kronprinzen, König Ernst August der Großvater. Die drei Männer trugen alle den Titel Herzog von Cumberland.


Cumberland-Denkmal auf Norderney

(neu errichtet 2002)

Schiffsverbindung Norddeich-Norderney

Anlass für die Errichtung des Cumberland-Denkmals war nicht in erster Linie die Verehrung für das Königshaus Hannover, sondern die Erinnerung an die Tat eines Norderneyer Bürgers. Der Bade­wärter Gerrelt Janssen hatte am 10. August 1861 den 16jährigen Kron­prinzen Ernst-August vor dem Ertrin­ken gerettet und damit die Erbfolge erhalten. Darauf verweist auch die Inschrift des Medaillons auf der Westseite: „Der gerettete Kronprinz Ernst August. Auf dem Sockel steht: Dem 10. August 1861, dem Gnadentag für unser angestammtes Königshaus und unser Land“.

 

Viele Fürstlichkeiten und vornehme Familien verlebten den Sommer auf Norderney, das Bad nahm einen großen Aufschwung. Zählte man zu Beginn der hannoverschen Zeit 526 Fremde auf Norderney waren es im Jahre 1865 2 815 Badegäste, die Einwohnerzahl betrug 1864 2 815. Man baute die ersten Hotels und die Bevölkerung begann sich mehr und mehr auf den Fremdenverkehr einzustellen.

 

Von großer Bedeutung für die Insel war die Verbindung zum Festland. Bereits 1835 wurde der erste Versuch eines regelmäßigen Schiffsverkehrs von Ham­burg aus unternommen. 1861 gab es regelmäßige Dampferverbindungen zwischen Bremen, Emden, Leer und Norddeich nach Norderney. Die Gäste wurden mit Schaluppen vom Dampfschiff abgeholt und mit bereitstehenden Wagen in den Ort befördert. Die Inbetriebnahme der Eisenbahnlinie von Rheine nach Emden und die dadurch regelmäßige Dampferverbindung von Emden nach Norderney war ein großer Fortschritt. 

Im Jahre 1866 wurde das Königreich Hannover mit dem Königreich Preußen vereint. Damit stand Ostfriesland wieder unter preußischem Einfluß. Auch die Preußen interessierten sich für die Entwicklung des Nordseebades Norderney. Man verbesserte die Reisewege an die Nordsee, die Eisenbahn wurde im Laufe der Zeit bis Norddeich weitergebaut. Ab 1872 fuhr das erste Routendampfschiff „Stadt Norden“ nach Norderney. Die Zahl der Gäste stieg ständig an, um die Jahrhundertwende zählte man 25 927, bis zum Ausbruch des ersten Weltkrieges bereits 40 000 Badegäste auf Norderney (Harms, 1981, Marienfeld, 2002).




 Norderney (um 1907)



Pries der Inselpastor von Juist Gerhard Otto Janus 1783 in dem Brief an den König von Preußen die gesundheitsfördernde und heilende Wirkung des Seebades, wurde Norderney bevorzugt. Erst 1840 wurde auch die Insel Juist und 1850 auch Borkum ein Seebad.

 

Nach Norderney folgten In Deutschland später die Seebäder Dangast, Kolberg, Travemünde (1802), Wangeroog (1804), Spiekeroog (1809), Cuxhaven (1816), Wyk auf Föhr (1819), Zoppot (1822), Swinemünde (1824), Helgoland (1826), Juist und Langeoog (1840), Borkum (1850) und Westerland auf Sylt (1855) (Harms, 1981).

 

In Europa wurden folgende Seehospize gegründet:

 

Viareggio in der Toskana (1845); „Hôpital Maritime“ in Berck-sur-Mer an der Kanalküste (1869); Refsnaes auf Seeland (1875) Dänemark; Middelkerke (1875) Belgien; „Badhuis voor Minvermogenden“ in Zandvoort, Holland; Hospize in Scheveningen und Katwijk aan Zee, Holland; Skraviken bei Frederiksvaern und in Hageviken (90er Jahre) Norwegen; Styrso (90er Jahre) Schweden und in Halsan in Autnas bei Bigdes (90er Jahre) am Bottnischen Meerbusen, das nördlichste Seehospiz in Europa.

 

In der Bäderheilkunde werden ortsgebundene Kurmittel, insbesondere Heilquellen, Meerwasser (Thalassotherapie) in den Seebädern und spezielle klimatische Bedingungen (insbesondere See- und Hochgebirgsklima) therapeutisch angewandt. Gleichzeitig wurde das Badewesen als Säule der allgemeinen Hygenie ausgebaut. In den Städten entstanden öffentliche Badeanstalten mit Wannen-, Brause-, Schwimm- und Schwitzbädern.

 

Die Balneologie beschäftigt sich heute mit Heilwässern, Peloiden (griech. pelos = Schlamm; Fango, Torf, Schlamm, Lehm, Schlick und Tone als Heilerden), Heilgasen und klimatischen Heilfaktoren. Die Anerkennung als Heilmittel hängt in erster Linie von bestimmten physikalischen und chemischen Eigenschaften ab.

 


 

 

Krankheiten, für damals die Seekuren empfohlen wurden.

 

 

 Die verschiedenen Krankheiten werden aus der damaligen Sicht kurz vorgestellt.

 

1. Skrofulose

 

Skrofulose war damals eine sehr verbreitete Krankheit und die mit entsprechender Häufigkeit gestellte Diagnose „Skrofulose“ soll erläutert werden. Scrophulosis (lat.: scrofulse = Halsdrüsen), Scrophelkrankheit, Scrofelsucht, auch Drüsenkrankheit, waren dasselbe Syndrom, das meist bei Kindern und Erwachsenen mit exsudativer Diathese (Exsudat; lat. exsudo = Ausschwizung entzündlicher Art; Diathese, griech. Diáthesis = erhöhte Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten; erworben oder vererbt) auftrat.


Clemens Johann von Pirquet

(1874 - 1929)

Theodor Escherich

(1857 - 1911)



Das charakteristische Krankheitsbild war eine Affektion des lymphatischen Rachenrings, der Haut, gelegentlich der Gelenke und Knochen. Die Schleimhäute waren stark gerötet, die Drüsenschwellung war häufig mit einer Erweiterung oder Verkäsung verbunden. Weitere diagnostische Zeichen waren: chronischer Schnupfen mit Verdickung der Nase und der Oberlippe (Facies scropulosa), Ekzem des Gesichtes, impetiginöse Infekte, Katarrhen der Augen (Keratokonjunktivitis), des Rachens, der Bronchen und „Darmbefall“, oft auch Otitis media. Adalbert Czerny (25.03.1863 Szczakowa (Galizien) - 03.10.1941 Berlin) bezeichnete die Skrofulose als eine Tuberkulose exsudativer Kinder. Die Trennung der Krankheitsbegriffe Tuberkulose und Skrofulose konnte erstmals 1907 erfolgen, nachdem Clemens Johann von Pirquet (12.05.1874 Hirschstetten (heute Wien) - 28.02.1929 Wien) die kutane Tuberkulinreaktion angegeben hatte. Theodor Escherich (29.11.1857 Ansbach - 15.02.1911 Wien) nannte die Krankheit 1909 „Lymphatismus“ und Ernst von Moro (08.12.1874 Laibach (heute Ljubljana) - 17.04.1951 Heidelberg) führte 1909 den Begriff der lymphatischen Diathese (Hyperplasie lymphatischer Gewebe, Infektenanfälligkeit) ein, der noch heute gebräuchlich ist.

 

Das Seeklima erwies sich hervorragend wirksam zur Bekämpfung der Krankheit, zur Unterstützung wurden Bäder verabreicht. Über die Badetemperaturen gibt es wenig Angaben, den „relativ kräftigen und blutreichen Skrofulösen“ wurden laut Jahresbericht des „Seehospiz Norderney“ von 1888 kalte Bäder verordnet (Harms, 1881).

 

2. Chlorose


Richard Freiherr von Krafft-Ebing

(1840 - 1902)

Die „Chlorose“ (gr. Chlóros = von grünlicher oder blassgelber Farbe) auch Bleichsucht, Icterus albus, Febris alba oder Morbus virgineus genannt war eine damals häufig gestellte Diagnose. Heute werden diese Begriffe nicht mehr benutzt, da man durch Eisenstoffwechselunter­suchungen diese Krankheit als Eisen­mangelanämie erkannte.

 

 

 

Als Ursache sah man damals zu schnelles Wachstum an. Richard Freiherr von Krafft-Ebing (14.08.1840 Mannheim - 22.12.1902 Mariagrün (heute zu Graz) beschrieb die Anämie als auslösenden Faktor für die Entwicklungshemmung des Schädels und ein enorm rasches Wachstum. Die Krankheit trat ausschließlich bei jungen Mädchen vor der Pubertät auf und war gekennzeichnet durch mangelnden Appetit. Es gab Ausnahmen, mit „widernatürlichem“ Hunger.


 

Im Jahre 1922 sah der Neurologe Ernst Adolf Gustav Gottfried von Strümpell (26.01.1853 Gut Neu-Autz (Kurland) - 10.01.1925 Leipzig) die ausgesprochene Muskelermüdbarkeit als diagnostisches Zeichen an, die längere und anstrengende Arbeit der Erkrankten unmöglich machte. Er bezeichnete die Chlorose als eine Art der Anämie, die in kurzer Zeit ohne erkennbare und nachweisbare Ursache entsteht und vermutete eine Blutbildungsstörung. Meinhard von Pfaundler (07.06.1872 Innsbruck - 20.07.1947 Piburg (bei Ötz, Tirol) wies 1927 auf einen verminderten Hämoglobin-Gehalt hin ohne Herabsetzung der Erythozytenzahl und normalen Leukozytenwerten. Dies kennzeichnete die Störung damit als hypochrome Anämie. Mehrere Mediziner, Lust, Göttert, Langstein und von Strümpell, empfahlen in erster Linie die Eisenmedikation und eine „hygienische“ Lebensweise. Zusätzlich verordnete von Strümpell (1922) mehrwöchige Karankenhausaufenthalte mit anschließenden Freiluftkuren (Harms, 1981).

 

 

3. Rachitis


Daniel Whistler (1619 - 1684)

Francis Glisson (1597 - 1677)


Buch über Rachitis (1651)

 







Im Jahre 1874 meinte der Würzburger Kinderarzt Carl Adolf Christian Jakob Gerhardt (05.05.1833 Speyer - 22.07.1902 Schloß Gamburg, Baden), daß alle Nahrungsmittel, die Darmkatarre verursachen, die Rachitis auslösen. Max von Kassowitz (14.08.1842 Pressburg - 23.06.1913 Wien) führte ab 1883 die Behandlung mit Phosphor-Lebertran ein, wobei er nur den Phosphor als wirksam und den Lebertran als billiges unwirksames Mittel ansah. Huldschinsky wies 1919 durch mehrfache Röntgenaufnahmen nach, daß die Rachitis mit künstlicher Höhensonne therapeutisch zu beeinflus­sen war.

 




Adof Otto Reinhold Windaus 1938 (1876 - 1959)

Der englische Arzt Daniel Whistler (1619 Walthamstow - 11.05.1684 London) beschrieb erstmals diese rätselhafte Krankheit in seiner 1645 veröffentlichten Dissertation „De Morbo puerili Angulorum, quem patrio idiomate indignae vocant“, „the rickets“, in der bereits der Name „englische Krankheit“ enthalten ist. Kennzeichen der Rachitis sind starke Verformungen der Gliedmaßen und des Thorax, im Säuglingsalter Wachstums­störungen, Kraniotabes, Offenbleiben der Fontanellen zum Caput quadrum und verzögerter Zahndurchbruch. Der englische Arzt und Mitbegründer der Royal Society in London Francis Glisson (1597 Rampisham (bei Yeovil) - 14.10.1677 London) führte 1650 in seinem Werk „De rhachitide“[6], die Rachitis auf den verzögerten Zahndurchbruch zurück, das besonders für die Augenzähne galt.




[6] De Rhachitide, sive Morbo Puerili qui Vulgo The Rickets Dicitur, Tractatus, Adscitis in Operis Societatem, F. Glisson, G. Bate, & A. Regemortero (London, 1650)

 

Max von Kassowitz

 

 


Der Physiologe Arthur Hess (1875 - 1933) aus New York machte 1924 durch Ultraviolett-Bestrah­lung einige Nährgemische antirachitisch wirksam. Au­ßerdem gelang es ihm, den für die Krankheit wirksamen Spektralbereich zwischen 310 - 280 nm zu ermitteln, der als Ultraviolett B be­zeichnet wurde. Adolf Otto Reinhold Windaus (25.12. 1876 Berlin - 09.06.1959 Göttingen), der spätere Nobelpreisträger der Chemie (1928), hatte die Natur der Sterine aufgeklärt und wurde 1925 von Hess eingeladen, am Vitamin D Problem mitzuarbeiten, da man wußte, daß ein Mangel an Vitamin D zur Rachitis führte.


 

Windaus gelang es in Zusammenarbeit mit seinem Göttinger Kollegen dem Eyperimentalphysiker Robert Wichard Pohl (10.08.1884 Hamburg - 05.06.1976 Göttingen) den Zusammenhang aufzuklären. Vitamin D entsteht in der Haut durch Umwandlung eines Sterins mittels UV-Strahlung. Später konnte Vitamin D synthetisch hergestellt werden. Ab 1939 wurde jeder Säugling in Deutschland durch Applikation von Vitamin D vor der Rachitis geschützt (Harms, 1981 Majer, 1989).

 


4. Tuberkulose

 

Als letzte Seuche aus einer endemisch verlaufenden Krankheit entwickelte sich in der Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts eine verheerende Epedemie, die Tuberkulose, so benannt 1833 von Johann Lukas Schoenlein (30.11.1793 Bamberg - 23.01.1865 Bamberg). Der Höhepunkt dieser Krankheit dürfte in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gelegen haben. Der Rückgang wurde erst mit der industriellen Entwicklung möglich, als sich die allgemeinen hygienischen Verhältnisse durch höheren Lebensstandard verbesserten.

 

Die Tuberkulose ist eine Infektionskrankheit, die durch Tuberkelbakterien hervorgerufen wird. Der Erreger führt aber erst dann zu manifesten tuberkulösen Veränderungen, wenn bestimmte unspezifische Lebensweisen wie z. B. Wohnung, Klima, Ernährung dazu Anlaß geben. Der Hygieniker Werner Kollath (11.06.1892 Gollnow (Pommern) - 19.11.1970 Porza (bei Lugano) schrieb in seinem 1951 erschienenen Buch „Die Epedemien in der Geschichte der Menschheit“, daß die Ausbreitung der Tuberkulose „ein genauer Indikator für die soziale Lage“ ist.

 

Johann Lukas Schoenlein (1793 - 1865)

Robert Koch (1843 - 1910)




Heinrich Hermann Robert Koch (11.12.1843 Clausthal (heute Clausthal-Zellerfeld) - 27.05.1910 Baden-Baden) entdeckte 1882 den Tuberkelbazillus (Mycobacterium tuberculosis, Kochsches Bakterium) wobei er erstmals Agar-Agar als Bakterien­nährboden verwendete. Das von ihm hergestellte und 1890 empfohlene „Tuberkulin“, welches als Filtrat aus 6 bis 8 Wochen alten Tuberkelbacillus-Kulturen hergestellt wurde, erwies sich als therapeutisch unwirksam wurde aber als diagnostisches Mittel eingesetzt. Koch erhielt 1905 für seine Tuberkuloseforschungen den Nobelpreis für Medizin.

 

Man unterscheidet je nach Lokalisation klinisch die „pulmonale Tuberkulose“, mit hauptsächlichem Befall der Lunge, Pleura und der Atemwege und die „extrapulmonale Tuberkulose“ bei Beteiligung anderer Organe wie z. B. Nieren, Geschlechtsorgane, Knochen und Gelenke. Schon ab 1898 wurden die ersten therapeutischen Erfolge mit der Heliotherapie in Verbindung mit Operationen an tuberkulösen Herden im Seehospiz „Kaiserin Friedrich“ auf Norderney erzielt.

 

Durch konsequente Maßnahmen in der Bekämpfung der Tuberkulose, durch die nicht unumstrittene Röntgenreihenuntersuchung, Früherfassung und Isolierung war ab 1967 kein Fall von Tuberkulose mehr in der BRD zu verzeichnen. (Harms, 1981).

 


 

5. Asthma bronchiale

 

Die Äteologie der „Asthma bronchiale“ ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht ausreichend geklärt. In der Pathogenese nehmen die Allergene eine Hauptrolle ein. Zusätzlich kommt es zu Infekten der Luftwege und chemisch-physikalischer Irritierbarkeit der Bronchialschleimhaut. Auch eine vegetative Fehlsteuerung wird als weitere Komponente angegeben, wobei Witterungseinflüsse und seelische Erregung die wichtigsten anfallsauslösende Ursachen sind. Unter dem Asthma-Syndrom versteht man folgendes charakteristisches Krankheitsbild: „Eine chronische Erkrankung mit entweder anhaltender oder rezidivierend auftretender voerwiegend exspiratorischer Atemnot, exspiratorischem Giemen und Husten sowie Zeichen einer Lungenüberblähung, die entweder nur im Zustand der Atemnot oder ständig nachzuweisen ist und zu einer Verformung des Thorax führen kann“ (Maier, Menger, Wenner, 1976).

 

Klingende Rasselgeräusche, Pfeifen und Giemen werden bei der Auskultation wahrgenommen, die durch eine generalisierte Bronchialstenose mit Behinderung der Exspiration zustande kommen. Weitere Kennzeichen des Asthma bronchiale sind eine vermehrte Schleimbildung (Hyperkrinie) mit einem abnorm zähflüssigen und adhärenten Bronchialsekret. Es wurde festgestellt, daß bei Säuglingen und Kleinkindern die Krankheit häufig mit einer asthmatischen Bronchitis beginnt. Offenbar gibt es dabei eine geschlechtsspezifische Bevorzugung der Krankheit, denn 2/3 der Patienten waren in einem bestimmten Zeitraum im Seehospiz „Kaiserin Friedrich“ Knaben (Menger, 1971).

 

Die Klimatherapie spielt bei dem Asthma bronchiale eine wichtige Rolle, wobei die Heilwirkung des Meeresklimas auf drei gemeinsam wirkenden Komplexen beruht:

 

 

1) Der thermische Wirkungskomplex, der Lufttemperatur, Luftbewegung und Wärmestrahlung einschließt,

2) der aktinische Wirkungskomplex , der die Strahlung im UV-Bereich beinhaltet,

3) der chemische oder Aerosol-Komplex, der alle gasförmigen, flüssigen und festen Bestandteile umfaßt (Pfleiderer, 1958).

 

 

Der therapeutische Wert des Nordseeklimas beruht auf der geringen Temperaturschwankung zwischen Tag und Nacht, zwischen Sommer und Winter. Die Regulation des Wärmehaushalts wird genau so geschont wie die Funktion der Haut und Schleimhaut der Atemwege. Bei hoher Abkühlung durch den Wind wird die Wärmeregulation des Körpers in Tätigkeit gesetzt. Bei vorhandenen Kalt- und Kühlreizen kommt es zur Drosselung der Durchblutung und Senkung der Schleimhauttemperatur, wobei der Schleimhaut Feuchtigkeit entzogen wird. Diese Reizwirkungen sind bei Asthmatikern besonders ausgeprägt (Menger, 1963).

 

Die heilende Wirkung an der See beruht im besonderen auf der Strahlungsfülle, die durch die Weite des Horizonts bedingt ist, und der Möglichkeit des langen Strahlengenusses durch niedrige Temperaturen und Abkühlung durch den Wind. Die Ultravilolett A-Strahlung (langwelliger UV-Bereich 400- 320 nm) regt das Sofortpigment an und verbessert die Hautdurchblutung und funktionelle Anpassung. Die Ultraviolett B-Strahlung (mittelwelliger UV-Bereich 320-280 nm) fördert den Knochenbau und führt zum Sonnenerythem (Schultze, 1973; Menger, 1966).

 

Das maritime Aerosol ist ein wichtiger Faktor. Durch den Wind werden feinste Tröpfchen des Meerwassers in der Luft verteilt. In der Brandungszone liegt der Salzgehalt bei etwas weniger als 1 mg/m3 Luft. Zehn bis fünfzehn Meter hinter der Brandungszone liegt der Salzgehalt nur noch bei der Hälfte, in 100 bis 200 Meter Entfernung nur noch bei 1/10 des Ausgangswertes (Jessel, 1955). Untersuchungen ergaben auf Norderney, daß Westwetterlagen für Asthmatiker günstiger als Ostwetterlagen sind. Bei Nebel und hoher Luftfeuchtigkeit wurde ein auffallender Rückgang der Asthmafälle beobachtet. Das Fehlen von Staub, Allergenen und Gasen (insbesondere SO2) in der Seeluft verstärkt die heilende Wirkung. Die sedative Wirkung des Seeklimas ist auf den Mileuwechsel, psychische Entspannung, Ausgeglichenheit von Temperatur und Feuchtigkeit, Allergen-, Staub- und Keimarmut zurückzuführen. Der Arzt wird durch diese Faktoren in seinen Bemühungen unterstützt, die Tonuslage des vegetativen Nervensystems günstig zu beeinflussen (Harms, 1981).

 

 

 

6. Dermatologische Erkrankungen

 

Schon vor Hunderten von Jahren pilgerten Juckreiz-Geplagte ans Tote Meer. Das Tote Meer wird deshalb als „tot“ bezeichnet, weil in seinem Wasser kaum Leben existiert. Es besitzt die größte Mineralkonzentration aller Meere - der Mineralsalzgehalt ist bis zu zehnfach höher als in anderen Weltmeeren. Das Salz des Toten Meeres enthält, im Gegensatz zu normalem Meerwassersalz, mehr Kalzium- und Magnesium­salze. Diese Mineralien wirken beruhigend auf die Haut und regen die Zellerneuerung an. Sie erhalten wirkungsvoll den natürlichen Feuchtigkeitsmantel der Haut.

 

William verfaßte Ende des 18. Jahrhunderts erstmals eine präzise Beschreibung der ‘Ekzemkrankheit’. Seitdem haben sich viele Mediziner mit diesem Krankheitsbild befaßt, wobei der Krankheitsbegriff ‘konstitutionelles Ekzematoid’ (Synomyma: Neurodermatitis, endogenes Ekzem, Dermatitis stopia u. v. a.) mit und ohne Asthma bronchiale und oder Rhinitis atopia einhergeht. In der Pathogenese spielt die Dysregulation der Blutgefäße in der Haut mit Neigung zur Vasokonstriktion eine große Rolle. Klinisch zeigt sich im Säuglingsalter der Milchschorf. Häufig stellen sich zusätzlich asthmatische Beschwerden mit spastischer Bronchitis ein. Dabei kann sich neben dem endogenen Ekzem Asthma bronchiale ausbilden.


 



Prädilektionsstellen (Pathol.: Stelle im Organismus mit der geringsten Wider­standskraft gegenüber Krankheitsentwick­lung und -manifestation) sind Ellen- und Kniebeugen, die Beugeseiten der Hand­gelenke und des Nackens, können aber bei generalisiertem Schub auch an allen Körperstellen auftreten. Die veränderte Reaktionslage des gesamten Gefäßsystems wird durch eine Störung der Kreislauf­regulation gekennzeichnet. Klinisch findet man einen Hautkolorit und weißen Dermo­graphismus.



Kontaktekzem

 


 

 

 

 

Kinderhospiz auf Norderney

 

 

In seinem Buch „Die erste Überwinterung Kranker auf Norderney“ (1882, Seite 118) machte Friedrich Wilhelm Beneke auf den günstigen Einfluß des Nordseeklimas aufmerksam und schrieb: „Der Fall findet hier nur deshalb Erwähnung, weil ... der kurze Aufenthalt an der Nordsee inmitten des Winters von durchaus befriedigendem Erfolg auf das Allgemeinbefinden war und einzelne locale Erscheinungen, wie das Eczem, sehr rasch beseitigte“ (Beneke, 1882 c).



Panorama von Norderney 1886

 


Walter Goeters (1899 - 1955) wies 1952 darauf hin, daß Hauterkrankungen wie Ekzeme und Neurodermitis nur in der Zeit von Herbst und Winter ausreichend therapiert werden können (Goeters, 1952). S. Chlebarov und Wolfgang Menger erzielten gute Heilerfolge mit einer Nordseeschlicktherapie, wobei der Schlick durch den hohen Salzgehalt entzündungshemmmend wirkt. Von 275 hautkranken Kindern, die im Rahmen diese Therapie behandelt wurden, war bei 265 Patienten ein Heilerfolg zu verzeichnen (Chlebarov, Menger, 1972).

 

F. W. Beneke berichtete 1881 in seinem Buch „Über die sanitäre Bedeutung des verlängerten Aufenthaltes auf den deutschen Nordseeinseln, in Sonderheit auf Norderney“ über einzelne Erfahrungen, statistische Ergebnisse und theoretische Erwägungen, wobei er die Abkühlungsgröße bereits erkannt hatte, aber noch wenige zutreffende Vorstellungen über die Reaktionen im Organismus hatte (Beneke, 1881 b; Menger, 1982).

 

Am 5. April 1880 hielt F. W. Beneke einen Vortrag auf einem Kongreß deutscher Kinderärzte (Pädiatrische Sektion der Versammlungen Deutscher Naturforscher und Ärzte) in Berlin und forderte die Errichtung von Unterkünften zur Behandlung kranker, unbemittelter Kinder auf Norderney, Helgoland oder Borkum. In dieser sollte vornehmlich die Behandlung der Scrofulose und die beginnende Schwindsucht bei Jugendlichen behandelt werden. Gleichzeitig wurde während die Konstituierung von einem „Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten“ beschlossen, um gleichlaufende Bestrebungen für Nordsee und Ostsee zusammenzufassen.

 

Am 20. September 1880 wurde ein aus 41 Ärzten bestehendes „Comité zur Errichtung von Kinderheilstätten an der Nordsee“ ins Leben gerufen, dem sich nach und nach bedeutende Ärzte anschlossen. Dem Vorstand gehörten an:


 

Ernst Benjamin Viktor von Leyden (20.04.1832 Danzig - 05.10.1910 Berlin) aus Berlin

Karl Friedrich Christian von Mettenheimer (1824 - 1898) aus Schwerin

Carl Anton Emil Ewald (30.10.1845 Berlin - 20.09.1915 Berlin) aus Berlin

Adolf Baginsky (22.05.1843 Ratibor - 15.05.1918 Berlin) Berlin

 

 

Bereits im Herbst 1880 nutzte Friedrich Wilhelm Beneke die Gelegenheit, bei einem Aufenthalt auf Norderney den Platz für ein künftiges Hospiz zu kaufen. Am 3. April 1881 fand die erste Generalversammlung des „Comités zur Errichtung von Heilstätten an der Nordsee“ im Saal des Architektenhauses zu Berlin statt. Die Tagesordnung enthielt u. a. folgende Punkte:

 

 

Punkt 2: Vorlage und Erläuterung eines Bauplanes für die erste auf Norderney zu errichtende Kinderheilstätte;

Punkt 3: Beschlußfassung über eine eventuelle Vereinigung mit der auf Norderney schon bestehenden „Diaconissenanstalt zur Heilung scrophulöser Kinder“;

Punkt 4: Besprechung und Beschlußfassung über einen Antrag des Herrn Geh. Medicinalrath Dr. Abegg in Danzig und 41 Ärzten vom 10. September 1880, „das Comité seine bisherigen Bestrebungen thunlichst dahin erweitern wolle, dass künftighin die deutschen Küsten und Inseln überhaupt, also auch die baltischen Küsten und Inseln, nicht die der Nordsee allein, zur Errichtung von Asylen ins Auge gefaßt und empfohlen werden“.

Punkt 5: Vorlage des Statutenentwurfs der „Gesellschaft zur Gründung von Kinderheilstätten an der Nordsee“...

 

 

F. W. Beneke wurde Vorsitzender des „Vereins für Kinderheilstätten an der Nordsee“ und legte gleichzeitig auch einen Bauplan für die erste auf Norderney zu errichtende Kinderheilstätte vor. Stellvertretender Vorsitzender wurde Prof. Dr. Rudolf Dohrn (1836-1915). Bautechniker Beirat wurde der Königliche Baurat F. Nienburg (1849-1903), der dieses Amt von 1892 bis 1903 inne hatte.

 

 

Tabelle: Übersicht über die Leitung des

Vereins für Kinderheilstätten an der Nordsee (nach Harms, 1981)


 

 Jahr                                                    Vorsitzende

1881                                 Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Friedrich Wilhelm Beneke

1883-1890                        Hanseatischer außerordentlicher Gesandte und bevollmächtigter Minister Exellenz Dr. Krüger

1890-1892                        Vizeadmiral z. D. Exellenz von Reibnitz

1892-1904                        Wirklicher geheimer Oberregierungsrat Dr. jur. J. Rösing

1905                                  Bankdirektor Dr. Karl Gelbke

 

 

Jahr                                                    Stellvertretende Vorsitzende

1882                                   Prof. Dr. Rudolf Dohrn (1836-1915)

1883-1910                          Wirklicher geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Ernst von Leyden

1911-1915                          Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Carl Anton Ewald

1915-1918                          Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Adolf Baginsky

1919                                   Geheimer Medizinalrat Prof. Dr. Finkelstein

 

 

Jahr                                                    Kurator auf Norderney

1886-1892                          Bankdirektor Karl Thorade

1892-1901                          Bürgermeister Dr. Albert Gröning

1902-1911                          Konsul Heinrich von Gröning

1911-1919                          Bankdirektor I. H. Niemann

1920-1935                          Direktor H. R. Gerleff



Jahr                                                    Bautechnischer Beirat

1882-1903                          Königlicher Baurat F. Nienburg (1849-1903)

 

 

Bereits am 1. Juni 1882 wurde das provisorische Kinder-Hospiz zu Norderney mit 32 Betten eröffnet. Die dort untergebrachten Kinder litten hauptsächlich an Scrofulose als der verbreitetsten Konstitutionsanomalie, wobei es sich oftmals um recht schwere Formen der Tuberkulose der Lymphknoten, der Haut, der Knochen und Gelenke und der Sinnesorgane handelte. Die Behandlung wiederum wurde individuell durchgeführt und bestand u. a. in „beschränktem“ oder „freiem“ Genuß der Seeluft (Menger, 1982).

 

Noch im Spätsommer 1882 weilte F. W. Beneke an der mecklenburgischen Küste bei Groß-Müritz, wo der „Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten“ kleinere Hospize ebenso wie in Wyk auf Föhr und später in Zoppot bei Danzig geschaffen hatte. Die Fertigstellung der Baupläne für diese Hospize waren eines der letzten Arbeiten von F. W. Beneke. Sein plötzliches Ableben am 16. Dezember 1882 bedeutete für den Verein eine große Lücke. Durch große Kraftanstrengung gelang es schließlich sein Werk fortzusetzen.



Seehospiz Norderney, Grundsriß 1886

 

 

Der Vorstand des Vereins bemühte sich um Spenden und schrieb Privatleute und 138 Städte an. Diese Initiative zeigte große Resonanz. Von den Kommunen kamen regelmäßige Beträge. Berlin, Dresden, Göttingen und Schleswig-Holstein folgten dem Aufruf. Kaiser Wilhelm I. bewilligte zum Bau der „Großen nationalen Musteranstalt“ auf Norderney dem Verein die Summe von 250 000 Mark unter der Bedingung, daß der Verein die andere Hälfte der insgesamt auf 500 000 Mark veranschlagten Baukosten bis Ende des Jahres 1883 aufbringe. Dem Verein gelang es die erforderlichen Mittel aufzubringen. Mit Unterstützung durch das Königliche Preußische Ministerium des Innern konnte eine Lotterieveranstaltung durchgeführt werden. Die verkauften 700 000 Lose brachten einen Gewinn von 210 000 Mark und machte den Namen und die Zielsetzung des Vereins in ganz Deutschland bekannt.. Ein ungenannter Deutsch-Amerikaner spendete 100 000 Mark. Der Verein betrieb weitere Hospize auf Wyk/Föhr, Groß-Müritz und Zoppot, die in der Zeit von 1884 und 1886 in Betrieb genommen wurden. Der Verein unterstand zusätzlich noch dem „Frauenhilfsverein für Kinderheilstätten an den Deutschen Seeküsten“.


Der Grundstein für den Bau der Kinderheilstätte auf Norderney nach den Plänen von F. W. Beneke und des Regierungsbaumeisters F. Nienburg (1849 - 1903) aus Oldenburg wurde am 1. Juni 1884 gelegt.

Am 1. Juni 1886 wurde das Haus eröffnet.



Den Forderungen des Kaisers entsprechend waren sechs Häuser, damals „Pavillons“ genannt, für je vierzig Kinder gebaut worden. Dazu kam ein großer Speisesaal, die Küche und die Waschküche. In jedem Kinderhaus gab es im Erdgeschoß einen Speisesaal als Tagesraum, in der ersten Etage befand sich ein großer und ein kleiner Schlafsaal. Das Hospiz lag 1 km vom Ort Norderney in einem geschützten Dünental. Es erhielt 1890 als „große nationale Musteranstalt“ den Namen Seehospiz „Kaiserin Friedrich“. Dabei hatte der Verein das Glück, daß von Anfang an die Kinderheilstätte auf Norderney „unter dem Protektorat ihrer Königlichen Hoheit des Kronprinzen Friedrich Wilhelm und der Frau Kronprinzessin Viktoria des deutschen Reiches und von Preußen“ stand. Dieses frühere Seehospiz „Kaiserin Friedrich“ auf Norderney besteht auch noch heute im Jahre 2004 in abgeänderter Form. Es fungierte vom 01.09.1998 bis 30.09.2000 als Kinderkrankenhaus und Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche und vom 01.10.2000 an als Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche unter dem neuen Namen „Seehospiz Norderney GmbH in der Benekestraße 27, 26548 Norderney“, hat 280 Betten aufgeteilt in 8 Häuser (Beneke, 1880, 1881 c, 1882 a, b; Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten, 1882: Harms, 1981; Menger, 1982; Festschrift a, b, 1986; Latzke, 2002; Ufen, 2002).




Das Seehoszpiz Norderney (um 1886)


 

Im Jahr der Eröffnung (1886) lief der Kurbetrieb vom 1. Juni bis zum 14. Oktober. Für das Winterhalbjahr lagen keine Anmeldungen vor, das Hospiz blieb geschlossen. In den folgenden Jahren wurden die Kurperioden soweit verlängert, daß ein durchgehender Betrieb vom 1. Januar bis 31. Dezember erreicht wurde. Im Jahr 1888 wurden bereits 568 Kinder im Seehospiz aufgenommen, wobei man bei einer durchschnittlichen Verweildauer von 50 Tagen auf 30 266 Verpflegungstage kam.

 

 Auf der Jahresversammlung des Vereins am 31. Mai 1890 stellte Freiherr von Vinke den Antrag, „vorbehaltlich der Genehmigung der Allerhöchsten Protektorin“ den Namen „Seehospiz Kaiserin Friedrich“ beizulegen. Diesem Antrag wurde einstimmig zugestimmt. Zehn Jahre nach Gründung des „Vereins für Kinderheilstätten an der Nordsee“, am 23. Mai 1891 hielt der Vorsitzende Vizeadmiral z. D. Paul Freiherr von Reibnitz Rückblick auf das letzte Jahrzehnt: „Im Januar 1882 geruhten Ihre Kaiserlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin des Deutschen Reiches allergnädigst das Protektorat über den Verein zu übernehmen und demselben Allerhöchst Ihr regstes Interesse zuzuwenden. Wenn die Zahl der Mitglieder, welche sich im Jahre 1882 auf 220 belief, von Jahr zu Jahr stieg und im Jahre 1891 die stattliche Zahl von 660 erreicht hat, so verdanken wir diesen kräftigen Aufschwung vor allem der ganz besonderen Gnade und Huld Seiner Majestät des Hochseligen Kaisers Friedrich, und Ihrer Majestät unserer Allerhöchsten Protektorin, Allerhöchst welche uns allen in der Fürsorge für die Armen und leidenden Kinder mit dem erhabensten Beispiel vorangeht (Harms, 1981).

 

Der spätere Kaiser Friedrich der III. (1851)

Kaiser Friedrich III. (1886)



Kronprinz Friedrich Wilhelm Nikolaus Karl (18.10.1831 Potsdam - 15.06.1888 Potsdam), Sohn Kaiser Wilhelms des I. (22.03.1797 Berlin - 09.03.1888 Berlin; König von Preußen seit 1861, seit 1871 Kaiser des Deutschen Reiches), wurde am 9. März 1888 zum Deutschen Kaiser Friedrich III. ausgerufen und starb bereits am 15. Juni 1888 an Kehlkopfkrebs. Er war seit 25. Januar 1858 mit der Prinzessin von Großbritannien und Irland Victoria Adelheid Marie Luise (Adelaide Mary) (21.11.1840 London - 05.08.1901 Schloß Friedrichshof bei Kronberg/Hessen-Nassau) verheiratet, die ihn stark beeinflußte. Der älteste Sohn, Kronprinz Friedrich Wilhelm wurde am 27.01.1859 in Berlin geboren. Er wurde nach dem Tode des Vaters am 15. Juni 1888 als König Wilhelm II. von Preußen und Kaiser des Deutschen Reiches gekrönt. Die Mutter Viktoria war die älteste Tochter der Königin Viktoria von Großbritannien und Irland (24.05.1819 London - 22.01.1901 Osborne House bei Cowes auf der Isle of Wight) und Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha.


"Kaiserin Friedrich" (1868)

"Kaiserin Friedrich" (1900)



Kaiserin Viktoria, Schirmherrin des Hospizes Norderney, nannte sich nach dem Tode Friedrich III. im Jahre 1888 „Kaiserin Friedrich“. Sie wollte auf ihre Weise an das Gedächtnis des nach 99 Tagen Regierungszeit Verstorbenen wachhalten. Ihr besonderes Interesse galt nach dem Tode ihres Gatten der Förderung der Volksgesundheit. Unter diesem Hintergrund ist der etwas ungewohnte Name „Seehospiz Kaiserin Friedrich“ Norderney besser verständlich.

 

Den pflegerischen Dienst taten in den Anfangsjahren Schwestern vom Viktoria-Haus für Krankenpflege in Hannover. Diese wurden jedoch nach fünfjähriger Tätigkeit abgerufen. Daraufhin kam es durch Initiative des Chefarztes Christian Rode (1848 - 1901) und dem Kurator Karl Thorade zur Gründung und Ausbildung einer eigenen Schwesternschaft. Die Schwestern trugen als Kennzeichen eine Brosche mit schwarzem Kreuz und einem schräg darauf liegenden Anker mit Tau. Nach dem 2. Weltkrieg mit Beginn des Wiederaufbaus wurden am 21. Februar 1947 Schwestern vom Diakonissen-Mutterhaus „Kinderheil“ in Bad Harzburg mit der Pflege betraut.


Die Wurzeln dieses Mutterhauses standen in Stettin-Finkenwalde, als dort am 15. Mai 1851 die „Kinderheil und Diakonissenanstalt“ begründet wurde. Wilhelm August Steffen (1792-1874) hatte die ärztliche Leitung. Dessen Sohn Johann Theodor August Steffen (1825 - 1910), ein bekannter Kinderarzt, war der Begründer der pädiatrischen Sektion der Versamm­lungen Deutscher Naturforscher und Ärzte, aus der 1884 die „Gesellschaft für Kinderheilkunde“ hervorging, zu deren ersten Vorsitzenden er gewählt wurde. Vor diesem Forum hatte Friedrich Wilhelm Beneke am 5. April 1880 seinen Vortrag gehalten, in dem er die Errichtung von Unterkünften zur Behandlung kranker, unbemittelter Kinder auf Norderney forderte. Somit bestand eine Verbindung der Stettiner Anstalt zur Thalassotherapie auf Norderney, die bis ins das 19. Jahrhundert zurückreichte.








Brosche der Schwesternschaft

Seehospiz "Kaiserin Friedrich"



Die Diakonissen des Diakonissen-Mutterhauses „Kinderheil“ aus Stettin-Finkenwalde mußten in der Zeit des nationalen Chaos, ihr Heim aufgeben und flüchteten mit beinahe 400 Kindern in den Westen, wo sie in Bad Harzburg eine neue Heimat fanden. Im Sommer 1946 wurde dort vom Niedersächsischen Ministerium für Aufbau, Arbeit und Gesundheit angefragt, ob sie Interesse an einer Kinderheilstätte auf Norderney hätten. Es wurde schnell zugesagt, doch brach der furchtbare Winter 1946/47 herein, gekennzeichnet von Kälte, Kohlenknappheit und Hunger.


Das Seehospiz mit seinen leeren Fensterhöhlen glich mehr einer Ruine als einer Kinderheilstätte. Man hatte Flüchtlinge in den Riesenhäusern untergebracht, die jedoch weggingen, weil sie es vor Kälte und Nässe in den unbeheizten Räumen nicht aushielten. Wie sich später herausstellte, hatten große Verbände und Versicherungsanstalten sich die verwüstete Heilstätte angesehen und eine Wiederinbetriebnahme für völlig aussichtslos erklärt. Es war nichts mehr da, als die ersten drei Schwestern im Juli 1947 nach Norderney kamen. Nach Übernahme der Schwestern vom Diakonissen-Mutterhaus „Kinderheil“ in Bad Harzburg Anfang 1947 dauerte es noch längere Zeit, bis die Schäden und Zerstörungen durch Bombentreffer, eine ausreichende Ausrüstung und die gesicherte Verpflegung wieder einen ganz normalen Kurbetrieb im Seehospiz „Kaiserin Friedrich“ auf Norderney zuließen. Am 21. Mai 1948 wurde das Kurheim wiedereröffnet, doch fehlten noch 100 Matratzen (Harms, 1981; Festschrift 1986 a, b; Festschrift, 2001).


Seehospiz "Kaiserin Friedrich" auf Norderney



F.W. Beneke


Die Ausnutzung des milden Nordseeklimas veranlaßte Friedrich Wilhelm Beneke vom 12. September 1881 bis 4. März 1882, mit 53 Patienten im Alter von 3 bis 49 Jahren (21 weiblich und 32 männlich) auf der Insel Norderney zu überwintern. Dabei wurde das Baden im Meer in der Zeit vom 15. Juni bis 1. Oktober angesetzt, während die Meeresluft im Herbst und Winter bei konstitutionellen Schwächezuständen Hilfe bringen sollte. Ein Patient war ein 3 Jahre alter Junge mit Asthma, fünf Kinder zwischen 8 und 14 Jahren litten an Scrophulose, die anderen Patienten befanden sich im Alter von 15 bis 49 Jahren, 27 von ihnen litten an Phthisis pulmonum (Auszehrung, Schwindsucht; schwer verlaufende Form von Lungentuberkulose). F. W. Beneke bedauerte, daß die Zahl der Patienten mit Phthisis (schwerer Lungentuberkulose) so groß war und warnte vor Verschickung von Patienten mit „destruktiven Vorgängen“ und mit „bösartigen Geschwülsten“ zur Kur an die Nordsee, während Patienten mit Scrophulosis für die Nordsee vorzugsweise geeignet waren. Die Kranken wohnten in kleinen Gruppen oder teilweise in Einzelwohnungen, was sich bewährte, so daß die Kranken sich nicht gegenseitig irritierten und die Kränkeren bei den weniger Kranken nicht Besorgnis für die eigene Zukunft erweckten. Der Winter war milde mit 75% Westwetterlagen, aber auch 47 klaren, sonnigen Tagen.


Westwetterlagen, aber auch 47 klaren, sonnigen Tagen. Vor dem Frühstück machten die Kranken einen kurzen Spaziergang, je einen langen am Vormittag und am Nachmittag und am Abend nochmals einen kurzen, so daß die weniger geschwächten Kranken an manchen Tagen 4 bis 6 Stunden im Freien waren. Man liest: „... Und wer die Einwirkung solcher Wintertage an der See, selbst bei starkem Regen, an sich erfahren hat, der wird über den tonisierenden, belebenden Erfolg derselben nicht im Zweifel sein. Und nicht gering schlage ich die Hebung des Mutes und des Vertrauens der Kranken zu sich selbst an, wenn sie erfahren, wie der fast tägliche Kampf mit Wind und Wetter glücklich und siegreich bestanden wird“ (Beneke, 1882 c).


Seehospiz "Kaiserin Friedrich"  Waschsaal (1911)

Seehospiz "Kaiserin Friedrich" - 40 Jahre (1926)



Von den 53 zum Teil außerordentlich schwer Erkrankten wurden nur drei kurzfristig wegen Diarrhöen bei tuberkulösen Darmgeschwüren bettlägerig. F. W. Beneke schreibt weiter: „Überblickt man aber die ganze Reihe der Factoren, welche für die Gesammtwirkung der Nordseeluft in die Wagschale fällt, so ist dieselbe eine so einzig in ihrer Art dastehende, daß es vollends unverständlich ist, wo und in welcher Weise man an irgendeiner Localität des Continents einen Ersatz dafür bieten zu können glauben kann.... Wer eine solche spezifische Heilkraft [der Nordseeluft] läugnet, der kennt sie nicht“ (Beneke, 1882 c; Beneke R, 1929; Menger, 1982).

 

Gestützt auf diese erfolgreichen Ergebnisse blieben im Jahre 1887/1888 erstmals 28 Kinder über den Winter im Hospiz unter dem behandelten Arzt Hermann Lorent (1849 - 1888). Dazu wurden die Pavillons des Hospizes mit zweckmäßiger Einrichtung für Erwärmung und Ventilation versehen. An Krankheiten wurden die Skrofulose, Anämie, Neurasthenie und Chorea aufgeführt. Lorent kam zum selben Ergebnis wie F. W. Beneke und fand, daß sich ein Winteraufenthalt für gewisse konstitutionelle Schwächezustände günstig erwies. Die Kinder wurden trotz des sehr rauhen und kalten Winters vormittags und nachmittags mehrere Stunden spazierengeführt.



Seehospiz "Kaiserin Friedrich" auf Norderney (um 1895)

 

 

F. W. Beneke hatte im Jahre 1882 eine Diättabelle für die zu eröffnenden Seehospize ausgearbeitet. Jedes Kind sollte danach täglich durchschnittlich erhalten:

 

 

½ l Milch,

210 g Weizenbrot,

300 g Roggenbrot,

30 g Butter,

10 g Kochsalz,

¼ l Bier.

 

Sonntags gab es zusätzlich:

250 g Kalbfleisch,

250 g Kartoffeln,

250 g Karotten

25 g Fett.

 

Montags und donnerstags:

Schweinefleisch und Erbsen


Dienstags und freitags:

Rindfleisch, Reis und Ei

 

Mittwochs:

Ochsenleber, Reis, Milch und Zucker

 

Samstags:

Rindfleisch und Kohlrüben

 

Das ergab pro Tag:

110 g Eiweiß

82 g Fett

365 g Kohlehydrate

= 2.712 Kalorien

 

 

 

Später in den (19)20er Jahren trat in der Verpflegung eine Veränderung ein, in dem mehr frisches Obst und Gemüse gegeben wurde, um den Vitamin- und Mineralstoffbedarf besser zu ergänzen. Im Hospiz wurde ab 1925 die Berechnung der Kalorien regelmäßig durchgeführt. Dazu ergaben 1925 neuerliche wissenschaftliche Untersuchungen an der Nordsee, daß ein Kind, das in der Stadt täglich 1 300 Kalorien aber an der See 2 700 Kalorien brauchte. Dies entsprach dem Nahrungsbedarf eines Arbeiters mit mittelschwerer Arbeit. Interessant ist die Übereinstimmung zwischen den Daten von F. W. Beneke im Jahre 1882 und den neuen Bedarfsrechnungen. Während früher generell auf eine Gewichtszunahme der Kinder geachtet wurde, wird heute eine Diät individuell auf die jeweilige Krankheit und den Gewichtszustand des einzelnen ausgerichtet (Harms, 1981).

 

Am 2. August 1914 wurde die Kurperiode durch Kriegsbeginn abgebrochen, das Hospiz wurde geschlossen. 158 Mann der Inselwache zogen in das Hospiz, Offiziere zogen in die Verwaltungsgebäude. Als Büroräume wurden der Speisesaal, die anschließende Veranda und das Telefonzimmer benutzt. Zusätzlich rückte im September 1914 noch ein Marinekommando in der Stärke von einem Offizier und 21 Mann an, die im Pavillon 1 unterkamen. Am 1. November 1919 wurde das Hospiz schließlich vom Militär geräumt.

 

Nach Wiederaufname des Kurbetriebes im Jahre 1921 dauerte die Kurzeit vom 22. Mai bis zum 15. August; 1922 vom 15. Juni bis 30. September; 1923 vom 1. Mai bis zum 31. Dezember. Ab dem Jahre 1924 war das Haus wieder ganzjährig geöffnet (Harms, 1981).

 

Die eigentliche Leitung des Vereins lag in den Händen des Vorsitzenden und seines Stellvertreters. Auf Norderney gab es zusätzlich noch einen Kurator, der für den Betrieb der Heilstätte verantwortlich war.

 

Mit der Machtübernahme des Nationalsozialismus trat eine entscheidende Änderung ein. Die Vorstandsmitglieder gehörten der nationalen Volkswohlfahrt (NSV) an. Das beträchtliche Vermögen des Vereins wurde übernommen. Die neuen Satzungen wurden am 26. Januar 1935 unter dem Vorsitz von Bankdirektor Gelbke genehmigt. Die Unausgewogenheiten und neuen Zustände im Seehospiz veranlaßten den Kurator Gerleff am 17. Juli 1935, seine Mitarbeit am Verein und am Seehospiz zu beenden. Der Verein für Kinderheilstätten an der Nordsee wurde auf Beschluß der Nationalsozialistischen Regierung am 28. Juli 1938 aufgelöst.

 

Von 1939 bis 1945 war das Seehospiz Norderney von Militär belegt. Das Seehospiz wurde am 21. Mai 1948 wieder eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt waren 250 Erholungskinder im Hospiz. Jetzt traten auch andere Kostenträger anstelle der Länder auf: Landesversicherungsanstalten, Knappschaftsverbände, Sozialämter, Kreiskassen, Selbstzahler und andere (Harms, 1981).



Seehospiz "Kaiserin Friedrich" auf Norderney (um 1986)

 

 

 

Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß F. W. Beneke sich auch an den ständigen Badearzt Dr. Schmidt auf Borkum im Jahre 1880 mit der Bitte wandte um Unterstützung für den Bau eines Seehospizes, und um Mitgliedschaft im „Comité zur Errichtung von Kinderheilstätten an der Nordsee“. Dessen Antwort war jedoch recht halbherzig und von keiner großen Begeisterung getragen. Dr. Schmidt schrieb F. W. in einem Brief vom 10. Juni 1881 aus Borkum (Manzke, 2002):

 


„In Folge Ihrer gefälligen Zuschrift vom 27. Mai bin ich noch einmal zum Herrn Pastor gewesen, um denselben zum Eintritt ins Comite zu veranlassen und habe erreicht, daß derselbe mir versprochen, mit Ihnen selbst in Korrespondenz treten zu wollen.

 

Schon das vorige Mal habe ich Ihnen hinreichend zu zeigen versucht, daß meine vielseitige Thätigkeit meine Kräfte so hinreichend absorbiert, daß ich es doppelt und dreifach überlegen muß, ob ich neue Verpflichtungen zu übernehmen auch im Stande bin. Sie haben daher kein Recht, daraus Schlüsse auf anderweitig bestehende Schwierigkeiten zu ziehen, auch kein Grund zu der Annahme, daß die Einsetzung eines Lokal-Comite´s für Borkum scheinbar nicht möglich ist.

 

Im Interesse der Sache erkläre ich mich hiermit bereit, die Sammlungsliste hier während der Saison circulieren zu lassen und den schließlichen Ertrag der Leih- und Sparkasse in Oldenburg einzusenden.

 

Mit der vorzüglichsten Hochachtung

Dr. Schmidt“

 

 

Nicht bekannt ist, ob ein Lokalkomite zur Errichtung von Kinderheilstätten an der Nordsee auf Borkum gegründet wurde und wieviel Geld zusammengekommen ist. Norderney zeigte wohl mehr Bereitschaft für die Errichtung eines Seehospizes als Borkum. Vielleicht liegt es auch daran, daß F. W. Beneke schon als Leibarzt des Herzogs von Oldenburg in den (18)50er Jahren öfters auf Norderney verweilte und mehr Bezug zu Norderney hatte.

 

 

Auf Borkum erfolgte erst 1901 die Einrichtung eines ärztlich betreuten Kurheimes „Kurheim Sancta Maria“, und ab 1997 der Aufbau einer pädiatrischen Abteilung im Fachklinikum Borkum. Dort werden Kinder mit Hautkrankheiten, Asthma bronchiale, Infektanfälligkeit und allergischen Krankheiten behandelt (Manzke, 2002).




 

Die Leitenden Ärzte und Chefärzte des Seehospizes

„Kaiserin Friedrich“ auf Norderney

 

 

Ludwig Rohden (06.01.1846 - 23.04.1887 Gardon (Riviera)

Arzt im Seehospiz Norderney 1886

 

 

Der erste Arzt für das neue zu eröffnende Seehospiz Norderney wurde Ludwig Rohden. Er wurde am 9. Mai 1885 berufen mit Dienstantritt zum 15. Mai 1886. Rohden war zuvor als Arzt in Lippspringe tätig, lebte aber zur Zeit der Berufung in Arco. Vor Dienstbeginn wurde ihm eine Reise bewilligt, um in den in Betrieb befindlichen Seehospizen Erfahrungen zu sammeln. Er verfaßte darüber die Broschüre „Über die Einrichtungen der bedeutenden Seehospize des Auslandes“. Rhoden fand jedoch keine Befriedigung in seiner Stellung im Seehospiz und kündigte zum 30. September 1886. Er verstarb bereits kurze Zeit später an der französischen Riviera (Harms, 1981).


Ludwig Rohden (1846 - 1887)

Hermann Lorent (1849 - 1888)




Hermann Lorent (06.05.1849 Bremen - 07.11.1888 St. Remo)

Arzt im Seehospiz Norderney von 1887 - 1888

 

Ludwig Rohden folgte Hermann Lorent als Arzt im Seehospiz. Er war vorher Assistenzarzt an der medizinischen Klinik in Straßburg unter Ernst Viktor von Leyden (20.04.1832 Danzig - 05.10.1910 Berlin) und Adolf Kußmaul (22.02.1822 Graben, Kreis Karlsruhe - 28.05.1902 Heidelberg) und später zweiter Arzt in einer Heilanstalt in Falkenstein. Die Tätigkeit von Hermann Lorent im Hospiz war nur von kurzer Dauer. Während eines Aufenthaltes in St. Remo verstarb er nach einem schweren Leiden (Harms, 1981).

 

 

Ernst Thalheim (21.08.1852 - 30.08.1934)

Stellvertretender Arzt im Seehospiz Norderney 1887 - 1914 und 1921 - 1925

 

Ernst Thalheim wirkte lange Zeit als stellvertretender Arzt im Seehospiz Norderney. Nach der Reifeprüfung 1874 in Aurich begann er in Erlangen mit dem Studium der Medizin. Dort legte er am 28. Februar 1878 das Doktorexamen und am 2. Februar 1879 das medizinische Staatsexamen ab. Im März 1879 ließ er sich in Norden als Arzt nieder, siedelte jedoch im Oktober 1880 nach Norderney über. Hier wirkte Ernst Thalheim als staatlicher Badearzt, hatte die Aufsicht über den Badestrand und die Badehäuser. Er führte dazu die Aufsicht über die Trinkwasserversorgung von Norderney und überwachte als Schularzt die gesundheitliche Entwicklung der Schulkinder.

 

Ernst Thalheim übernahm für das Hospiz die Vertretung für die Winterpraxis und verpflichte sich den Leitenden Arzt im Behinderungsfall zu vertreten. Diese Stellung als stellvertretender Arzt übte er bis zum Ersten Weltkrieg aus. In den Jahre 1921 und 1922, als die Belegung im Seehospiz mit Kindern gering war, übte er die ärztliche Aufsicht und Behandlung allein aus. Ab 1923 war er gemeinsam mit Paul Schlichthorst tätig und trat 1925 infolge seines Alters von der regelmäßigen Tätigkeit als behandelnder Arzt im Hospiz zurück. Ernst Thalheim erhielt die ehrenvollen Ernennungen zum „Königlichen Badearzt“, „Sanitätsrat“ und „Geheimen Sanitätsrat“ (Harms, 1981).

 

 

Christian Rode (30.09.1848 - 14.09.1901)

Leitender Arzt im Seehospiz Norderney von 1889 - 1901

 

Als Nachfolger von Hermann Lorent wurde am 27. April 1889 Christian Rode als Leitender Arzt ernannt. Er war zuvor als Kinderarzt in Merseburg tätig gewesen. Rode war ein sehr guter Arzt, bei den Kindern sehr beliebt und tat sich besonders in der Behandlung der Scrofulose hervor. Der schwankende Gesundheitszustand von Christian Rode gab den Ausschlag, daß ein zweiter Arzt benötigt wurde (Harms, 1981). 


Ernst Thalheim (1852 - 1934)

Christian Rode (1848 - 1901)


 

Karl Wohlberg (26.04.1869 - 11.06.1953)

Arzt im Seehospiz Norderney von 1900 - 1914 und 1916 - 1920

 

Karl Wohlberg trat am 1. Mai 1900 in den Dienst des Seehospizes als zweiter Arzt ein. Er war sehr engagiert und bemühte sich, aus dem Hospiz eine Kinderheilstätte zu schaffen. Er unterbreitete dem Verein Verbesserungsvorschläge zur Vergrößerung des Krankenpavillons und des Badehauses, den Bau einer dritten Isolierbaracke, einer Liegehalle sowie einer Schutzhalle am Strand. Die Kommission erachtete alle Vorschläge als notwendig, konnte die Verbesserungen aber nicht ausführen, da die finanziellen Mittel fehlten. Karl Wohlberg wurde mit Beginn des Ersten Weltkrieges als Stabsarzt eingezogen. Er übernahm am 14. August 1916 als Oberstabsarzt ein Reservelazarett in Norderney und erhielt 1917 den Titel „Sanitätsrat“. Er schied am 1. August 1920 aus dem Dienst des Seehospizes aus und wurde Schularzt in Bremen (Harms, 1981).

 

 

Paul Schlichthorst (13.06.1870 - 16.07.1938)

Arzt im Seehospiz Norderney von 1921 - 1935

 

Nach erneuter Aufnahme des Betriebs im Hospiz im Jahre 1922 wurde die Stelle des Leitenden Arztes nicht wieder besetzt. Mit Ernst Thalheim, der seit der Gründung stellvertretender Arzt im Seehospiz war, arbeitete ab 1921 bis 1935 Paul Schlichthorst. Dieser war Orthopäde, und sein besonders Interesse galt der Knochen- und Gelenktuberkulose (Harms, 1981).


Karl Wohlberg (1869 - 1953)

Paul Schlichthorst (1870 - 1938)


 

Hermine Preidt (09.04.1901 - 29.03.1966)

Assistenzärztin im Seehospiz Norderney von 1928 - 1930 und 1931 - 1935

Leitende Ärztin vom 1. Januar 1936 - 31. August 1939

 

Hermine Preidt kam 1928 als Assistenzärztin an das Seehospiz Norderney. Sie studierte Medizin in München und Marburg, wo sie am 13. August 1928 promovierte; die Approbation erhielt sie 1930. Nach der Assistententätigkeit im Seehospiz war Hermine Preidt vier Monate an der Medizinischen Universitätsklinik in Marburg tätig. Sie kehrte am 1. Oktober 1931 nach Norderney zurück und wurde jetzt vollamtlich angestellte Assistentin. Am 19. Oktober 1935 erhielt sie die Berechtigung, sich „Fachärztin für Kinderkrankheiten“ zu nennen. Die Leitung des Seehospizes wurde ihr am 1. Januar 1936 übertragen. Am 1. September 1939 wurde sie durch die Ärztekammer kriegsdienstverpflichtet und für die Kriegsdauer zur Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt nach Oldenburg versetzt (Harms, 1981).


Hermine Preidt (1901 - 1966)

Walter Goeters (1899 - 1955)


 

Walter Goeters (03.03.1899 Hagen - 28.12.1955)

Arzt im Seehospiz Norderney von 1948 - 1955

 

Walter Goeters studierte nach dem ersten Weltkrieg Landwirtschaft und legte das landwirtschaftliche Diplom am 23. Juli 1924 und die Tierzuchtinspektor-Prüfung am 17. Dezember 1924 ab. Er wurde an der Universität Jena Assistent an der Virus-Forschungsanstalt und promovierte zum Dr. phil. am 16. Mai 1928 an der Universität Leipzig. Kurze Zeit war er Assistent am bakteriologischen Institut der preußischen Forschungsanstalt für Milchwirtschaft in Kiel und begann dort im Sommer 1928 mit dem Studium der Medizin. Walter Goeters studierte weiter in Leipzig, wo er am 6. Februar 1934 zum Dr. med. promovierte. Er arbeitete zunächst an der Kinderklinik und danach am pathologischen Institut in Leipzig bevor er an die Kinderklinik in Lübeck wechselte (Oktober 1935 bis März 1937). Danach ging er nach Düsseldorf, wo er am 24. November 1939 Dozent für Kinderheilkunde wurde.

Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Walter Goeters als Bakteriologe und kehrte danach nach Düsseldorf zurück, wo er seit dem 1. Januar 1946 als Oberarzt in der Kinderklinik tätig war und am 1. November 1946 zum Professor ernannt wurde. Nach der Begegnung mit dem Vorstand des Diakonissen-Mutterhauses „Kinderheil“ übernahm Walter Goeters am 1. Mai 1948 die Leitung des Seehospizes auf Norderney. Aus bescheidenen Anfängen konnte er das Hospiz zu einer Kinderheilstätte und Kinderklinik mit 450 Betten ausbauen. Walter Goeters umfangreiches Schriftenverzeichnis umfaßt 104 Titel (Harms, 1981).


Wolfgang Menger (geb. 1919)

Burghard Schmidt-Redemann



Wolfgang Menger (geb. 19.07.1919 in Berlin)

Arzt im Seehospiz Norderney von 1957 - 1983

 

Nach 16 monatlicher Vakanz trat Wolfgang Menger am 1. Mai 1957 die Chefarztstelle des Seehospizes auf Norderney an. Er begann das Medizinstudium 1938 und studierte in Berlin, Danzig und Wien mit Unterbrechungen während des Zweiten Weltkrieges, wo er in Sanitätseinheiten diente. Im Oktober 1944 legte er das Staatsexamen in Berlin ab und promovierte einen Monat später in Danzig. Von 1951 bis 1957 wirkte Wolfgang Menger an der Universitäts-Kinderklinik in Mainz, wo er sich 1957 habilitierte und danach Chefarzt des Seehospizes wurde. Er wurde 1964 zum außerplanmäßigen Professor an der Universität Mainz ernannt. Wolfgang Menger hat viele Publikationen auf den Gebieten der Pädiatrie, Meeresheilkunde und Klimatherapie und des Asthma bronchiale im Kindesalter publiziert (Harms, 1981).

 

 

Burkhard Schmidt-Redemann (14.07.1939 Berlin - 15.10.1986 Freiburg)

Arzt im Seehospiz Norderney von 1983 - 1986

 

Burkard Schmidt-Redemann ging nach Abschluß des Medizinstudiums in Göttingen als Medizinalassistent an das Kreiskrankenhaus Herzberg, in die Stoffwechselklinik Bad Lauterberg und in die Prinz Luitpold Kinderklinik in Scheidegg. Von 1970 bis 1974 wirkte er als wissenschaftlicher Assistent an der Universitätskinderklinik in Göttingen. Er wechselte 1974 an die Kinderklinik in Freiburg, wo er sich 1978 mit der Arbeit „Neue Erkenntnisse zur Elektrophysiologie und Pathophysiologie der kardinalen Reizleizung der Frühgeborenen, dargestellt im Vektorkardiogramm“ habilitierte. Am 1. Oktober 1983 wurde er ärztlicher Direktor des Seehospiz Norderney. Burkhard Schmidt-Redemann wurde im Oktober 1985 zum außerplanmäßigen Professor für das Fachgebiet Kinderheilkunde an der Universität Freiburg ernannt. Es verstarb nach kurzer, schwerer Krankheit im Oktober 1986.

Burkhard Schmidt-Redemann konnte erstmals in Deutschland im Zuge seiner kinderkardiologischen Tätigkeit die biplane synchronisierte angiokardiographische Darstellung angeborener Herzfehler in atypischer Schrägposition einführen. Sein besonderes Interesse galt der Situation des Kindes im Krankenhaus. Dazu gründete er 1976 einen Arbeitskreis für psychosomatische Aspekte der Angstbewältigung des Kindes im Krankenhaus. Dabei setzte er sich besonders für die Kontinuität des Eltern-Kind-Kontakts ein, insbesondere bei Langzeittherapien chronisch kranker Kinder.

 

 

Hermann Gustav Manzke (geb. 13.05.1933 Stettin)

Arzt im Seehospiz Norderney von 1987 - 1995

 

Zum neuen Chefarzt und Ärztlichen Direktor als Nachfolger des verstorbenen Burkard Schmidt-Redemann wurde Prof. Dr. Hermann Manzke von der Universitäts-Kinderklinik in Kiel berufen und trat sein Amt im Frühjahr 1987 an. Dieser hatte 1959 in Kiel promoviert und sich 1970 habilitiert. Ab 1971 bis 1986 war er Leitender Oberarzt an der Universitäts-Kinderklinik in Kiel, und wurde 1975 zum Professor ernannt. Nach seinem Ausscheiden 1995 aus dem Seehospiz Norderney, wurde Herrmann Manzke 1997 bis 2001 Chefarzt im Fachklinikum auf Borkum. Nachfolger von Hermann Manzke im Seehospiz Norderney wurde 1996 Dr. Felix.

Der heutige Chefarzt (2004) des Seehospiz Norderney gGmbH Benekestraße 27 in 26548 Norderney ist Dieter Kraft, Facharzt für Kinderheilkunde, Jugendmedizin, und Allergologie.


Insel Norderney


Seehospiz Norderney (2003)




Tod von Friedrich Wilhelm Beneke

 

Wenige Tage nach dem Erscheinen des Buches „Die erste Überwinterung Kranker auf Norderney“ starb Friedrich Wilhelm Beneke 58jährig am 16. Dezember 1882 in Marburg nach eintägigem Krankenlager an Darmverschlingung (Beneke, 1882 c; Martin, 1927).


Friedrich Wilhelm Beneke


Friedrich Wilhelm Beneke war ein sehr sozial eingestellter Mensch. Ähnlich wie in Oldenburg und Bad Nauheim war er in Marburg Mitbegründer des Elisabeth­hauses für versorgungsbedürftige Kinder. Auch an der Förderung des akademischen Musiklebens in Marburg war er beteiligt. So wurde auf seine Initative ein Konzertsaal im Reithaus geschaffen sowie die Gründung eines akademischen Gesang­vereins, dessen erste Konzerte F. W. Beneke persönlich einstudiert hatte. Wie­terhin beantragte er dazu die Ernennung eines akademischen Musikdirektors. Vehe­ment setzte er sich für die Begründung des Baus der Landesheilanstalt am Kappeler Berg sowie die Berufung des Psychaters H. Cramer ein.



Ein Brief von Friedrich Wilhelm Beneke vom 10. Februar 1873 zeigt sein musikalisches Engagement (Schmitter, 1986):

 

 

„Hochgeehrtester Herr!

 

 

Auf gütige Veranlaßung des Herrn Friedrich, Vorstand des Rühl´chen Gesangvereins, wage ich es, Ihnen die Bitte auszusprechen, mir aus der dortigen Theaterbibliothek auf einige Wochen die Orchesterstimmen zur „Schöpfung“ von Haydn leihen zu wollen. Herr Friedrich hatte bereits die Güte, uns einige Doubletten von Stimmen zu senden, aber das Meiste fehlt noch.



 

Der hiesige academische Gesangverein, deßen Leitung mir gegenwärtig anvertraut ist, hofft in etwa 3 Wochen die „Schöpfung“ aufführen zu können und da ich leider alle Ausgaben beschränken muß, so möchte ich auch die für die Orchesterstimmen, wo möglich, vermeiden. Ich selbst hafte übrigens persönlich für Alles, was Sie etwa uns zu übersenden die Güte haben werden.

 

Auf alle Fälle, hochgeehrter Herr, ersuche ich Sie um eine möglichst baldige Antwort, damit ich, falls ich die Stimmen nicht von Ihnen erhalten könnte, diesselben anderweitig zu verschaffen suche.

 

Mit vorzüglicher Hochachtung habe ich die Ehre zu sein Euer Wohlgeborener

 

ergebenster

Professor Dr. Beneke

Geheimer Medicinalrath“




Die Frau von Friedrich Wilhelm Beneke, Süsette Beneke überlebte ihren Mann um 25 Jahre und starb am 9. Februar 1907 in Marburg. Ein Sohn Carl August Cäsar Rudolf (genannt Rudi) Beneke (22.05.1861 Marburg - 01.04.1945 Mar­burg) trat in die Fußstapfen des Vaters. Er wurde Professor für Pathologie in Königsberg (1903 - 1906), Marburg (1906 - 1910) und Halle (1910 - 1927).

 

 

Kurz vor seinem Tode äußerte sich der tief religiöse Friedrich Wilhelm Beneke über die einst so beklemmend schwer empfundene erzwungene Umleitung von der Klinik zur Pathologie, die ihm zuletzt doch die wertvollsten Gedanken gebracht hatte, indem er aus voller Überzeugung das Fazit zog: „Es war eine glückliche Fügung“ (Beneke R., 1935).

 


Rudolf Beneke


 

 

 



Beneke-Brunnen in Bad Nauheim

 

 

Die Bad Nauheimer verliehen Friedrich Wilhelm Beneke am 7. Februar 1872 die Ehrenbürgerschaft und benannten eine Straße nach ihm. Sie ließen außerdem im Jahre 1910 einen Beneke-Brunnen als Denkmal für Friedrich Wilhelm Beneke von Prof. Heinrich Jobst aus Darmstadt, der auch die Bad Nauheimer Badeanlagen im Jugendstil maßgeblich mitgestaltet hatte, in der Parkallee errichten.



Benekestraße in Bad Nauheim

 


Erste Anregungen zur Schaffung eines Denkmals für Friedrich Wilhelm Beneke in Bad Nauheim wurden von Ärzten und ehemaligen Patienten Benekes 1907/08 gegeben. Am 23. Dezember 1908 befaßte sich erstmals der erweiterte Kurverwaltungs-Ausschuss mit dieser Frage. Dabei wurde die Errichtung eines Gedenksteins oder einer Tafel, die Aufstellung einer Bank mit dem Bildnis von Beneke als Reliefplatte oder eines Brunnens diskutiert. Dr. Isidor Groedel (1850 - 1921), ebenfalls Badearzt wie F. W. Beneke schlug vor, daß der Bad Nauheimer Ärzte-Verein sich der Sache annehmen und je nach Eingang der finanziellen Mittel entscheiden sollte, wie das Beneke-Denkmal zu gestalten wäre. Im Januar/Februar 1909 bildete sich provisorisch ein Komitee „Zur Errichtung eines Beneke-Denkmals“, dessen Vorsitz Dr. Isidor Groedel führte. Nach allgemeiner Zustimmung wurden Ärzte aufgerufen Mitglied in dem Verein zur Errichtung eines Denkmals für F. W. Beneke zu werden. Es ergingen Aufrufe in ärztlichen Mitteilungsblättern und der Deutschen Bäderzeitung. Auch in Arztpraxen wurden Zeichnungslisten ausgelegt. Außerdem wurden zwei Wohltätigkeitsveranstaltungen geplant, wobei ein eigens gegründetes Lokalkomitee die Organisation übernahm. Am 8. Juni 1909 fand die erste Veranstaltung im Theatersaal des Kurhauses statt, die Veranstaltung war ausverkauft. In dem Programm findet man u. a.:

 

„Lebende Bilder: Sah ein Knab ein Röslein stehn; Jetzt gang i an´s Brünnele; Als der Großvater die Großmutter nahm. Lieder: Ach, wer das doch könnte (Berger); Ich liebe Dich (Grieg); Winterlied (Köß); Träumerei (Schumann); Frühlingserwachen (Bach). Dazu wurde das dramatisierte Märchen „Schneewittchen“ von Röber für Sopran und Altsolo, Chor und Pianoforte mit verbindendem Text von W. Te Grove aufgeführt. Dazu gab es ein Schlussbild: Huldigung der Kinder am Beneke-Denkmal.“

  

Die Aufführung kam gut bei den Gästen an und brachte den stattlichen Reinerlös von 4 000 Mark. Dazu kamen auf dem Sparbuch des „Spar- und Vorschuss-Vereins“ kleine und größere Beträge, die Öffentlicharbeit trug ihre Früchte.

 

Am 22. Juli 1909 gab es eine weitere Veranstaltung. Dabei handelte es sich um ein „Rosenfest“ auf der Kurhausterrasse und in der großen Parkstraße, bei der Originalität und Prachtentfaltung angesagt waren. Eine Rosenkönigin wurde gewählt. Die „Radfahrer-Vereinigung“ Bad Nauheim führte den Korso mit 30 rosengeschmückten Fahrrädern an. Den musikalischen Teil übernahm der Gesangverein „Frohsinn“. Auf dem Podium der Kurhaus-Terrasse und der unterhalb gelegenen Wiese führte der Turnverein 1860 ein „Schauturnen“ durch. Den Höhepunkt und Abschluß bildete wiederum eine „bengalische Beleuchtung“. Das Fest wurde ein großartiger Erfolg, der Reingewinn betrug 4 000 Mark für die Beneke-Gedenkstätte (Faatz, 2000).



Nach diesem großartigen finanziellen Erfolg konnte man sich nun konkret mit den Denkmalplänen beschäftigen, wobei letzt­endlich ein „Monumentalbrunnen“ beschlos­sen wurde. Baumeister Wilhelm Jost empfahl, dem Darmstädter Künstler, Prof. Heinrich Jobst (1874 - 1943), die Planung zu übertragen.

Jobst hatte schon vorher maßgeblich die Bad Nauheimer Badeanlagen mitgestaltet. Der Ent­wurf von Heinrich Jobst fand die Zustimmung des Komitees. Bürgermeister Dr. Kayser regte die Gestaltung eines steinernen Relief-Bildes von Friedrich Wilhelm Beneke an, welches mit 9 zu 2 Stimmen beschlossen wurde. Lange Diskussionen entstanden über den endgültigen Standort und die Wortwahl des Textes am Brunnenrand. Sie zogen sich lange hin und wurden erst nach dem 23. März 1910 durch einen Leserbrief in der Bad Nauheimer Zeitung von dem Beneke Biographen Dr. Alfred Martin endgültig beendet. Die Wahl des Standortes war auch nicht ganz einfach, mehrere Ortstermine führten zu keinem Ergebnis.






Heinrich Jobst


Zwei Sachverständige aus Darmstadt wurden angefordert, die sich, wie im Protokoll vermerkt ist, „rein als Gefühlssache“ für den Platz am unteren Ende der Parkallee entschieden. Dr. Isidor Groedel mußte noch einige Bedenken zerstreuen in der Hoffnung, „dass die Künstler das Denkmal so setzen werden, wie es am schönsten wäre und der jetzt in Frage kommende Platz zweifellos der beste sei“ (Faatz, 2000).



Beneke-Brunnen in Bad Nauheim, Vorderansicht (2004)

 

 

Brigitte Faatz vom Stadtarchiv Bad Nauheim beschrieb den Beneke-Brunnen folgendermaßen: 

 

„Der Brunnen besteht aus Muschelkalkstein, hat einen turmartigen Aufbau von insgesamt vier Metern Höhe und wird bekrönt von einer knieenden Göttin. Die Fackel in ihrer rechten Hand soll den Ruhm des Arztes lebendig erhalten. Allerlei Seegetier verziert die einzelnen Etagen. Etwa in Augenhöhe befindet sich das Portrait Benekes (bis 1917 in Stein gehauen, dann als Bronze-Relief von etwa 40 Zentimetern Durchmesser). Umrahmt ist das Bildnis von einer Reihe sich an den Händen haltender Kinder, Erinnerung an das Wirken Benekes für kranke Kinder. Aus 20 Strahlern ergießt sich das Wasser in ein Bassin von sechs Metern Durchmesser“ (Faatz, 2000).

 

Der am Brunnenrand eingemeißelte Text, der in ersten Textvorschlägen mit medizinischen Abkürzungen wie „F. W. Beneke, o. ö. Prof. d. M...“ (F. W. Beneke, ordentlich öffentlichlicher Professor der Medizin...) gespickt war, konnte dank Dr. Alfred Martin, der nachwies, daß F. W. Beneke nicht Prof. der Medizin, sondern Prof. der Pathologie war, entsprechend gestaltet werden. Die endgültige Textfassung am Brunnenrand lautete:

 

„F. W. Beneke, Professor in Marburg, Arzt in Bad Nauheim 1857 - 1882,

Begründer der Bäderbehandlung Herzkranker und Gründer der Kinderheilstätten an der See“.



 

 

Wegen „Maurer Streiks“ mußte die ursprünglich für Juni geplante Einweihung auf den 19. Juli 1910 12 Uhr verlegt werden, welche sehr feierlich verlief. Dr. Isidor Groedel hielt die Festansprache und wies besonders auf die außerordentlichen Verdienste Benekes für Bad Nauheim hin. Ein Sohn von Friedrich Wilhelm Beneke, Prof. Dr. Rudolf Beneke, sprach ebenfalls bei der Einweihung.

 

Am 11. August 1910 löste sich die „Kommission für das Beneke-Denkmal“ auf. Der Brunnen bildete bis 1931 den attraktiven Abschluss der imposanten Parkallee. Als 1931 das William G. Kerckhoff-Institut (seit 1992: Max-Planck-Institut für Physiologische und Klinische Forschung Bad Nauheim, W. G. Kerckhoff-Institut) fertigestellt war, wurde der Brunnen an der Südwand des Gebäudes aufgestellt. Diese war beim Bau „bewußt schmucklos“ gestaltet worden war, um den Brunnen besser zur Geltung zu bringen. Der Brunnen fristete im Jahre 2000 ein recht trauriges „Mauerblümchen-Dasein“ (Faatz, 2000).

 

Danach wurde eine Teilsanierung des Brunnens vorgenommen, die nur von Vereinen und Privatleuten gesponsert wurde. Das Denkmalsamt hatte verfügt, daß die Brunnenwanne hellgrau angelegt wird. Doch die Farbe löste sich schon nach zwei Jahren, so daß, zumal wenn das Wasser nicht läuft, ein recht negativer Eindruck entsteht. Diesen Eindruck hatte auch der Autor bei seinem Besuch in Bad Nauheim am 23. Juli 2002 und auch noch im Mai 2004. Die Archivarin der Stadt Nauheim Brigitte Faatz schrieb: „Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass der Verein “Freunde des Bad Nauheimer Jugendstil“ sich auch weiterhin für dieses Kunstwerk einsetzen wird. Zumal ihnen auch der Schöpfer des Brunnens, Heinrich Jobst, als Jugendstil-Bildhauer sehr am Herzen liegt“ (Faatz, 2002).



 Porträt von Friedrich Wilhelm Beneke am Benke-Brunnen in Bad Nauheim (2002)

 


Der Grabstein (Grab einst in Marburg) von Friedrich Wilhelm Beneke steht auf dem Kernstadtfriedhof und gehört heute zu den geschützten Grabstätten in Bad Nauheim. „Nach den Vorgaben des § 52 der Friedhofsordnung der Stadt Nauheim stehen künstlerische oder stadtgeschichtlich wertvolle Grabmale oder solche, die als besondere Eigenart des Friedhofs aus früheren Zeiten zu gelten haben unter dem Schutz der Stadt. Sie werden in einem Verzeichnis geführt. Die Unterschutzstellung erfolgt durch Magistratsbeschluss, ohne dessen Genehmigung auch keine Abänderung oder Entfernung vorgenommen werden darf“. Das Grünamt der Stadt Nauheim sorgt für die Pflege und Instandhaltung der Grabstätten (Archiv und Grünamt Stadt Nauheim, 2002).







Beneke-Strassen in Deutschland

 

 

Bad Nauheim

 

 

Die Benekestraße in Bad Nauheim ist nach dem Mediziner Friedrich Conrad Ludewig Anton Wilhelm Beneke (27.03.1824 Celle - 16.12.1882 Marburg) benannt der dort sehr lange als Badearzt wirkte. Außerdem wurde er am 7. Februar 1872 Ehrenbürger von Bad Nauheim. Im Jahre 1910 wurde ihm zu Ehren in Bad Nauheim der Beneke-Brunnen errichtet. Auch steht sein Grabstein (Grab einst in Marburg) auf dem Kernstadtfriedhof in Bad Nauheim und gehört heute zu den geschützten Grabstätten.

 

 

Norderney

 

 Auch auf Norderney erzählt die Beneke-Straße, in der das Seehospiz „Kaiserin Friedrich“, heute Seehospiz Norderney liegt, von der aktiven und caritativen Arbeit Friedrich Wilhelm Benekes auf dieser Insel. Die Benekestraße auf Norderney ist nach dem Mediziner Friedrich Conrad Ludewig Anton Wilhelm Beneke (27.03.1824 Celle - 16.12.1882 Marburg) benannt. Friedrich Wilhelm Beneke gründete 1880 einen „Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten“. Durch diesen Verein wurden kleinere Hospize in Wyk auf Föhr, Groß Müritz, Zoppot und ein großes Kinderhospiz auf Norderney geschaffen. Die Fertigstellung der Baupläne für diese Hospize waren seine letzte Arbeit. Die Ausnutzung des milden Nordseeklimas veranlaßte F. W. Beneke im Jahre 1881 mit 52 Patienten eine Überwinterung auf der Insel Norderney. Dabei verfolgte er 5 Monate lang alle Beeinflussungen auf das jeweilige Verhalten der verschieden Konstitutionsgruppen unter den Patienten. Wenige Tage nach dem Erscheinen des Buches starb Friedrich Wilhelm Beneke 58jährig am 16. Dezember 1882 in Marburg.

 

 

Detmold

 

 

Die Benekestrasse in Detmold ist nach dem Hofzimmermeister Christoph Simon Beneke (1825 - 1885) benannt, der als Zimmermann das Detmolder Stadtbild in der Zeit der Erweiterung der Stadt im 19. Jahrhundert mitgeprägt hat. In weiser Einschätzung der Vergrößerungspläne gelang es ihm, im Vorfeld der Stadt ein größeres Gelände aufzukaufen und es zu bebauen. Am 10. Oktober 1872 bat er den Magistrat, dort eine Straße anlegen und sie nach seiner Familie benennen zu dürfen. Bereits am 11. Oktober 1872 genehmigte der Magistrat den Bau, am 15. Oktober erfolgte die Benennung in Benekestraße.

Der Vater von Christoph Simon Beneke stammte aus Rhoden (Waldeck) und war 1812 als Tischler nach Detmold gekommen.

 

 

Nürnberg

 

 

Die Benekestraße in Nürnberg ist nach dem Psychologen und Philosophen Friedrich Eduard Beneke (17.02.1798 Berlin - 01.03.1854) benannt. Dieser studierte an den Universitäten Halle und Berlin Psychologie und beteiligte sich 1815 als Freiwilliger am Krieg. Nach dem Studium der Theologie beschäftigte er sich mit dem Studium der Philosophie. 1822 wurden seine Vorlesungen als Privatdozent der Philosophie unter dem Einfluß von Georg Wilhelm Friedrich Hegel (27.08.1770 Stuttgart - 14.11.1831 Berlin) in Berlin verboten. F. E. Beneke mußte zurücktreten und ging nach Göttingen. Später kehrte er nach Berlin zurück und wurde dort 1832 Extraordinarius an der Universität. Am 1. März 1854 verschwand F. E. Beneke spurlos; seine sterblichen Überreste wurden zwei Jahre später in einem Kanal nahe Charlottenburg gefunden. Es wird davon ausgegangen, daß er sein Leben während einer Depression selbst beendet hat. F. E. Beneke schrieb viele Werke der Psychologie und der Philosophie.

 

Die Stadt Berlin hat Friedrich Eduard Beneke ein Ehrengrab auf dem Evangelischen Friedhof der Dreifaltigkeits-Gemeinde II, Baruther Straße/Mehringdamm 21, Zossener Straße, Friedrichshain-Kreuzberg errichtet.

 

 

Hagen-Hohenlimburg

 

 

Die Benekestraße in Hagen-Hohenlimburg gibt es seit 1975. Vorher hieß sie Mauerstraße und wurde im Rahmen der kommunalen Neuordnung 1975 umbenannt. Benannt ist sie nach Arnold Beneke (1872 - 1937), einem Pädagogen und Begründer der Volkshochschule in Hohenlimburg.

 

 


 

Kurzlebenslauf von Friedrich Wilhelm Beneke

 

Geboren am 27. März 1824 in Celle

17. Januar 1846 Dr. med. in Göttingen

November 1846 medizinische Staatsprüfung in Göttingen, praktischer Arzt in Celle

1848 Hannoverscher Militärarzt in der Schleswig-Holsteinischen Armee

Januar 1849 bis Herbst 1851 Hausarzt des Deutschen Hospitals in London Danach praktischer Arzt in Hannover (im Sommer Badearzt in Rehburg)

   1852 Mitbegründer des Vereins zur Förderung für gemeinschaftliche Arbeiten zur

Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde

Von 1853 bis 1857 Leibarzt des Großherzogs von Oldenburg

Herbst 1857 Kurfürstlicher Hessischer Hofrat und Badearzt in Nauheim mit der Berechtigung, an der Universität Marburg Vorlesungen zu halten (aber nicht Privatdozent)

1858 Geheimer Medizinalrat. Herbst 1858 beauftragt (seit 1867 Direktor) mit der Leitung des versuchsweise errichteten pathologisch-anatomischen Instituts Marburg

Sommersemester 1863 außerordentlicher Professor der Medizin an der Universität Marburg; Sommersemester 1867 ordentlicher Professor der pathologischen Anatomie und allgemeinen Pathologie, weiterhin Ausübung der Praxis in dem jetzt darmstädtisch gewordenen Bad Nauheim

1868 Fürstlich-Waldeckischer Leibarzt

Dekan der medizinischen Fakultät, Marburg 1875 und 1880

Vorlesungen außer in seinem Sonderfache über Balneologie

1880 Mitbegründer des Vereins für Kinderheilstätten an der Nordsee

    Gestorben 16. Dezember 1882 in Marburg

Vater von Rudolf Beneke (22.05.1861 Marburg - 01.04.1945 Marburg), Professor der Medizin in Königsberg, Marburg und Halle

Schwiegervater von Eduard Conrad Varrentrapp (17.08.1844 Braunschweig - 28.04.1911 Marburg) Professor der Geschichte in Straßburg und Marburg. Verheiratet mit Adelheid Christine Caroline (Lily) Beneke (02.06.1854 Oldenburg - 03.03.1919 Marburg) (Gundlach, 1927).


Stammtafel der Familie Friedrich Wilhelm Beneke und einem Teil der Vor- und Nachfahren

 

 Die gesamten von mir gesammelten umfangreichen Daten der Familie Beneke, Hameln - Celle - Bremen

 werden  gesondert in einem späteren Artikel veröffentlicht.

 

 


Familie Beneke (7)

 

 

Johann Conrad Beneke

* 02.05.1755 Hameln

= 15.10.1808 Celle

Advokat, Protonotar beim Ober-Appelationsgericht Celle

 

 

Eltern: Anton Ludewig Beneke

* 01.03.1731, getauft 03.03.1731 Hameln = 24.03.1806 Hameln

Magareta Elisabeth, geb. Beneke

geb. 03.10.1731 Celle = 09.12. 1789 Hameln

 

 

¥

 

in erster Ehe

¥ 1779 Kiel

 

in zweiter Ehe

¥ 15.07.1781

in dritter Ehe

¥ 22.02.1786

in vierter Ehe

¥ 07.09.1793

Juliane Elisabeth Cramer

Georgine Friderike Rebekka Brandes

Karoline Dorothea Brandes

Wilhelmine Henriette Brandes

= 08.07.1780 im 24. Lebensjahr

= 28.10.1784, 25 Jahre alt, Schwester der dritten und vierten Frau

= 28.10.1792, 29 Jahre alt, Schwester der zweiten und vierten Frau

= 10.10. 1824, etwa 59 Jahre alt, Schwester der letzten zwei Frauen

keine Kinder

deren Kinder

¯

deren Kinder

¯

sieben Kinder

 

Charlotte Friderike Elisabeth Beneke

* 11.03.1782

= 29.03.1782

Heinrich Friedrich Wilhelm Beneke

* 11.10.1786 Celle

= in russischer Gefangenschaft 1813

Siehe Beneke (8)

 

 

 

 

 

1 Sohn

* und = 08.04.1783 Celle

Friderike Dorothee Elisabeth Beneke

* 11.10.1786 Celle

= 23.02.1789

 

 

 

 

 

 

Karl Ludwig Beneke

* 05.04.1784

= 09.10.1794

Georg August Beneke

*  08.05.1788 Celle

= 15.07.1858 Celle

Notar und Justizkanz­leisekretär in Celle

 

 

 

¥

 

 

 

Caroline Artemisia Hansing

* 07.01.1795 Harburg

= 07.01.1875 Celle

Tochter des Bürgermeisters Hansing in Harburg

siehe: Georg August Beneke Linie

 

 

 

 

 

 

 

Georg Wilhelm Beneke

* 15.02.1790 Celle

gef. in Rußland 1812

 








Familie Beneke (9)

 

Georg August Beneke

* 08.05.1788 Celle

= 15.07.1858 Celle

Notar und Justizkanzleisekretär in Celle

 

¥ um Ostern 1816

Caroline Artemisia Hansing

* 07.01.1795 Harburg

= 07.01.1875 Celle

 

Eltern:

Johann Conrad Beneke

* 02.05.1755 Hameln

= 15.10.1808 Celle

¥ in 3. Ehe

Karoline Dorothea Brandes

= 28.10.1792, 29 Jahre alt,

 

Tochter des Bürgermeisters Engelhard Hansing in Harburg. Deren Großvater war der franz. Emigrant, Pfarrer Gautier in Hamburg

 

deren Kinder

¯

 

Karl Ludwig Heinrich Beneke

Manon Beneke

Johanne Auguste Sophie Beneke

Fried­rich Conrad Ludewig Anton Wil­helm Beneke

Emma Louise Helene Beneke

Friedrich Georg August Beneke

Auguste Charlotte Heloise Beneke

Caroline Char­lotte Beneke

Carl Friedrich Heinrich

(Henry) Beneke

* 05.07. 1817

Celle

* 14.07.

1819 Celle

* 28.12. 1822

Celle

* 27.03.

1824 Celle

* 05.02. 1826 Celle

* 25.11.

1828 Celle

* 18.07.

1832 Celle

* 09.01.

1834

Celle

* 17.12.

1835 Celle

= 11.09.

1880 Phila­delphia

= 12.07.

1847 Celle

= 29.09. 1907 Bremen

= 16.12.

1882 Marburg

Badearzt in (Bad) Nau­heim, Prof. für Patho­logie in Marburg

= 28.02 1827 Celle

= ? Chicago

= 24.02.

1852

= 07.03. 1900

= 17.12.

1891 St. Louis

¥ 1. Ehe

Cäcilie Heyl

= 11.06.

1851

3 Kinder

¥ 2. Ehe

Jeanette G. Buchenau

* 21.11.

1833 Kassel

= 25.09.

1911 Philadel­phia

¥ 1840

Julius Hoffmann

* 30.11.

1812

1. Ehe

Gymnasial­lehrer in Celle, Direktor Gymnasium in Lüneburg

3. Ehe 1853 Minna Dorndorf

¥

Heinrich Karl Sengstack * 31.08. 1803

Bremen

= 10.03.

1899 Bremen (Bruder von Susette Julie)

¥ 14.05.

1852

Eugenie Süsette Julie Sengstack

* 02.07. 1825 Bremen

= 09.02. 1907

(Schwester von Hein­rich Karl Sengstack)

 

 

¥ 1849

Julius Hoffmann

*. 30.11.

1812

2. Ehe

Gymnasial­lehrer in Celle, Direktor Gymnasium in Lüneburg

3. Ehe 1853 Minna Dorndorf

¥

Hermann Schmilin­sky

* 05.10.

1828

¥

Jenny Tiede­mann

* 27.09.

1841

= 05.11.

1924


Familie Beneke (10)

 

Georg August Beneke Linie (weiter)

 

Friedrich (Conrad Ludewig Anton) Wilhelm Beneke

* 24.03.1824 Celle

= 16.12.1882 Marburg

1853-1857 Leibarzt d. Großherzogs von Oldenburg, 1857 Badearzt in (Bad) Nauheim; 1863 a. o. Prof., 1867 o. Prof. für Pathologie in Marburg; Fürstlich-Waldeckischer Leibarzt; 1879 Gründung eines Hauses für kranke und verwahrloste Kinder „Elisabeth-Haus“ in Marburg; Gründung einer Kinderheilstätte auf Norderney;

 

 

¥

14.05.1852

Eugenie Julie Süsette Sengstack

02.07.1825 Bremen

= 09.02.1907 Marburg

 

Hatte 15 Geschwister (Bruder Heinrich Karl heiratete Johanne Auguste Sophie Beneke, eine Schwester von ihrem Mann.

 

Siehe Familie Sengstack

Eltern:

Georg August Beneke

* 08.05.1788 Celle

= 15.07.1858 Celle

¥ um Ostern 1816

Caroline Artemisia Hansing

Geb. 07.01.1795 Harburg

= 07.01.1875

 

Eltern:

Georg Friedrich Sengstack

* 14.04 1779 Bremen

= 17.11.1855 Bremen

¥ 1802 Bremen

Christel Grund

* 24.08.1783 Dresden,

= 27.05.1867 Bremen

 

Deren Kinder

¯

 

Georg Friedrich

(Freddy) Beneke

Adelheid Christine Caroline (Lily) Beneke

Carl Heinrich Hermann Beneke

Adolf Julius Eduard (Edu) Beneke

Carl August Cäsar Rudolf (Rudi)

Beneke

Theodor Beneke

 

* 03.03.1853 Hannover

* 02.06.1854 Oldenburg

* 14.07.1855 Oldenburg

* 25.10.1857 Marburg

* 22.05.1861 Marburg

* 03.04. 1864

Marburg

 

= 24.06.1901 Marburg

= 03.03.1919

Marburg

 

= 28.03.1917 Marburg

= 01.04.1945

Marburg

= 02.12.1864

Marburg

 

Gymnasial­direktor in Hamm (Westf.)

 

Oberstleutnant a. D.

 

Prof. für Pathologie in Königsberg, Marburg und Halle

 

 

¥

¥

 

¥

¥

 

 

Cäcilie Freiin von Rotsmann

Ed. Conrad Varrentrapp

Prof. der Ge­schichte in Marburg und Straßburg

 

Therese Süsette Sengstack

erster Ehe

Helene Eichorius

 

 

* 28.01.1854 Alsfeld

* 17.08.1844 Braunschweig

 

* 18.10.1865 Bremen

* 28.08.1862 Leipzig

 

 

= 17.01.1898 Hamm

= 28.04.1911 Marburg

 

Kind: Julie Marie Erika Jeanette Beneke * 06.06.1898 Marburg

¥ Zweite Ehe

Maria ?

 

 

 

 

 

¥

 

 

 

Kind: Franz Friedrich Lud­wig Wilhelm Beneke,

* 05.09.1879 Marburg

Kinder: Dorothee Susette Elisabeth Beneke

* 02.10.1879 Marburg

 

Georg Reinhardt

 

Kind:

Carolina Emmy Helene Beneke, * 19.09.1901

Kind: Wilhelm Beneke (adoptiert)

* 16.05.1905

 

 

 

Franz Wilhelm Adolf Hermann Beneke * 20.11. 1884 Regie­rungsrat in Berlin

¥ Frieda Varrentrapp, * 16.12.1884 Kaina

 

 

 

 

 

 

deren Tochter: Elonore,

* 13.05.1915 Breslau

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Literaturverzeichnis

 

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Monographien und Werke von Friedrich Wilhelm Beneke,

die in dieser Biografie verwendet wurden

 

Beneke F W (1846) De ortu et causis monstrorum disquisito. Frid. Guillaume Benecke. Gottingae, 1846, 124 Seiten (Dissertation, Universität Göttingen)

Beneke F W (1847 a) Beobachtungen von Vereiterung einer Hemisphäre des Gehirns. Wochenschrift für die gesammte Heilkunde. Hrsg. J. L. Caspar, Jahrg. 1847 (Berlin): 240-250

Beneke F W (1847 b) Mittheilungen aus den Prager Spitälern. Hannover´sche Annalen für die gesammte Heilkunde. Hrsg. G. P. Holscher 7 (1847): 131-182

Beneke, William [Beneke F W] (1849) Intense tuberculosis. Tuberculosis ulcer perforating the stomach from without inwards. The Lancet (1849): 664-666

Beneke F W (1850 a) Der phosphorsaure Kalk in physiologischer und therapeutischer Beziehung. Ein Beitrag zur physiologischen Heilkunde. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 88 Seiten

Beneke F W (1850 b) Zur Physiologie und Pathologie des phosphorsauren und oxalsauren Kalkes. Ein zweiter Beitrag zur physiologischen Heilkunde. Nebst Bemerkungen über den Gesundheitszustand der englischen Küstenstadt Margate und einige dort an scrophulösen Kranken gemachte Beobachtungen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 137 Seiten

Beneke, William [Beneke F W] (1851 a) On extractum carnis. The Lancet (1851): 6-8

Beneke, William [Beneke F W ] (1851 b) On the physiology and pathology of the phosphate and oxalate of lime, and their relation to the formation of cells. The Lancet (1851): 431-434

Beneke F W (1852 a) Unsere Aufgaben. Ein Versuch zur Anbahnung gemeinschhaftlicher Arbeiten für die rationelle Heilkunde. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen

Beneke F W (1853 a) Die Rationalität der Molkencuren. Eine Empfehlungsschrift für die Molkenanstalt zu Bad Rehburg. Helwing, Hannover, 70 Seiten. (1854 von Dr. Fumagalli ins Italienische übersetzt)

Beneke F W (1853 b) Die Kräutercur-Anstalt zu Bad Rehburg. Für Aerzte und Laien geschrieben. Culemann, Hannover, 23 Seiten

Beneke F W (Hg) (1853-1863) Correspondenzblatt des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde. 65 Nummern. Nummer 1-5 Druck von Ph. Göhmann, Hannover; ab Nummer 6 Druck von Gerhard Stalling, Oldenburg

Beneke F W, Vogel J, Nasse H (Hg) (1854-1863) Annalen des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde. Band 1-6.

Beneke F W (1855) Ueber die Wirkung des Nordsee-Bades. Eine physiologisch-chemische Untersuchung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 120 Seiten

Beneke F W (1856) Physiologische Vorträge. Für Freunde der Naturwissenschaften niedergeschrieben. 2 Bände. Schmidt, Oldenburg, 314 und 424 Seiten

BenekeF W (1857) Mittheilungen und Vorschläge betreffend die Anbahnung einer wissenschaftlich brauchbaren Morbilitäts- und Mortalitäts-Statistik für Deutschland als eines Mittels zur wissenschaftlichen Begründung der Aetiologie der Krankheiten. Von dem zeitigen Secretär des „Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde“. Schmidt, Oldenburg, 127 Seiten

Beneke F W (1859) Ueber Nauheim´s Soolthermen und deren Wirkungen auf den gesunden und kranken menschlichen Organismus. Elwert in Commission, Marburg, 312 Seiten

Beneke F W (1860 a) Eaux thermales salines de Nauheim (près Francfort s. M.). De leur action sur lórganisme morbide et sain, et de leur emploi dans les maladies scrofuleuses, rheumatismates et utérines. Traduitet abrégé de lállemand par L. Burgin, professeur de langues à Francfort s. M.

Beneke F W (1860 b) On the warm saline springs of Nauheim (near Frankfort o. M.). Their action on the healthy and morbid organism and their employment in scrophulous, rheumatic and uterine diseases. Translated and abridged from the german by S. Sutro, M. D. L R. C. P. London. Physican to the German Hospital, Dalston, London. London and Edinburgh 1860

Beneke F W (1860 c) Einige Bemerkungen zur Balneotherapie. Deutsche Klinik, Bd. 12: 388-390; 399-400

Beneke F W (1860 d) Ueber die Nicht-Identität von Knorpel-, Knochen- und binde-Gewebe. Ein Beitrag zur Kritik der Cellularpathologie von R. Virchow. Archiv des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde, Bd. 4 (Göttingen 1860): 369-429

Beneke F W (1860-1867) Sieben Jahresberichte über das in Nauheim begründete Hospital für unbemittelte Curgäste. (Marburg 1860-1867)

Beneke F W (1861) Weitere Mitteilungen über die Wirkungen der Soolthermen Nauheim´s nach Beobachtungen in den Jahren 1859 und 1860. Elwert, Marburg, 312 Seiten

Beneke F W (1862 a) Cholesterin im Pflanzenreich aufgefunden. Annalen der Chemie und Pharmacie Bd. 122, N. F. Bd. 46 (1862): 249-255

Beneke F W (1862 b) Studien über das Vorkommen, die Verbreitung und die Function von Gallenbestandteilen in den thierischen und pflanzlichen Organismen. Ricker, Giessen, 144 Seiten und 3 lithographierte Tafeln

Beneke F W (1863) Ueber die Wirkungen der Nauheimer Soolquellen gegen Rheumatismus und dessen Folgezustände. Deutsche Klinik, Bd. 15: 128-129

Vogel J, Beneke F W (Hg) (1864-1867) Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, 1864. -1866. Herausgegeben vom Vorstande des Vereins. Unter Red. von. Dr. J. Vogel. und Dr. F. W. Beneke 3 Bände, 506; 502; 432 Seiten

Beneke F W (1865) Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der Balneologie. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 1 N F (Leipzig 1865): 101-154

Beneke F W (1866 a) Zur Frage der Entstehung der Myelinformen. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 2 (Leipzig 1866): 379-381

Beneke F W (1866 b) Ueber das Cholesterin. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 2 (Leipzig 1866): 432-446

Beneke F W (1870 a) Zur Geschichte der Associationsbestrebungen auf dem Gebiete der wissenschaftlichen und praktischen Heilkunde. Ein Beitrag zur Förderung der öffentlichen und privaten Gesundheitspflege. Marburg

Beneke F W (1870 b) Nauheim´s Soolthermen gegen Gelenkrheumatismus mit oder ohne Herzaffektion. Berliner Klinische Wochenschrift 7: 269-270

Beneke F W (1870 c) Zur Würdigung des phosphorsauren Kalkes in physiologischer und therapeutischer Beziehung. Marburg

Beneke F W (1872) Zur Frage der Organisation der öffentlichen Gesundheitspflege in Deutschland. Ein zweiter Beitrag zur Förderung derselben. Elwert, Marburg, 55 Seiten

Beneke F W (1874) Grundlinien der Pathologie des Stoffwechsels. 24 academische Vorlesungen. Hirschwald, Berlin, 448 Seiten. (Wurde auch ins Russische und Italienische übersetzt).

Beneke F W (1875) Vorlagen zur Organisation der Mortalitäts-Statistik in Deutschland. Elwert, Marburg, 240 Seiten

Beneke F W (1878) Die anatomischen Grundlagen der Constitutionsanomalieen des Menschen. Elwert, Marburg, 262 Seiten

Beneke F W (1879) Die Altersdisposition. Ein Beitrag zur Physiologie und Pathologie der einzelnen Altersstufen des Menschen. Festschrift für Carl Friedrich von Heusinger. Elwert, Marburg, 94 Seiten (Anmerkung: Zur Erinnerung an die von der medicinischen Facultät der Univ.Marburg ihren hochverehrten Senior Herrn Carl Friedrich von Heusinger am 9.Mai 1879 zum 50.Jahrestage seines Antritts der ordentlichen Professur in Marburg dargebrachten Glückwünsche)

Beneke F W (1880) Ueber Hospitäler und Baracken an der Nordseeküste für kranke Kinder. Deutsche Medicinische Wochenschrift 6: 557-558

Beneke F W (1881 a) Constitution und constitutionelles Kranksein des Menschen. Elwert, Marburg, 96 Seiten

Beneke F W (1881b) Die sanitäre Bedeutung des verlängerten Aufenthaltes auf den deutschen Norseeinseln, insonderheit auf Norderney. Herm. Braams, Norden und  Norderney, 88 Seiten

Beneke F W (1881 c) Nordseeluft und Nordseehospize. (Westermann´s) Illustrirte deutsche Monatshefte, Bd. 50: 613-625

Beneke F W (1882 a) Ueber die sanitäre Bedeutung des Herbst- und Winteraufenthaltes auf den deutschen Nordseeinseln. Deutsche medicinische Wochenschrift 8: 263-266

Beneke F W (1882 b) Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten. Gartenlaube Nr. 8 (1882) 127-128

Beneke F W (1882 c) Die erste Ueberwinterung Kranker auf Norderney. Ärztlicher Bericht. Braams, Norden und Norderney, 157 Seiten



Werke und Publikationen über Friedrich Wilhelm Beneke

 

zusammengestellt von Klaus Beneke

 

Friedrich Wilhelm Beneke (1824-1882) wurde 1853 Leibarzt des Großherzogs. v. Oldenburg, 1858 erster Brunnenarzt in Nauheim und Direktor des pathologisch-anatomischen Instituts in Marburg, 1863 a. o. und 1867 o. Prof. der pathologischen Anatomie in Marburg. Beneke engagierte sich bis zu seinem Tode für das Badewesen und der damit verknüpften Gesundheitspflege. Hirsch I/456 ff.

 

Aschoff L (1924) Friedrich Wilhelm Beneke (1824 - 1882). Münchner Medizinische Wochenschrift 71: 372-374.

Auerbach I (Hrsg.) (1979) (Conrad Ludwig Anrton) Friedrich Wilhelm Beneke 1857-1882. Catalogus Professorium Academia Marburgensis. Die akademischen Lehrer der Phillips-Universität in Marburg von 1527 bis 1910. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck, Band XV. N. G. Elwertsche Verlagsbuchhandlung, G. Braun , Marburg, 1927, Seite 255-256

Beneke R (1929)Friedrich Wilhelm Beneke als Balneologe. Zeitschrift für wissenschaftliche Bäderkunde Oktober 1929: 9-25

Beneke R (1935) Friedrich Wilhelm Beneke als Pathologe. Sudhoffs Archiv für die Geschichte der Medizin 27: 395-464.

Beneke R (1939) Friedrich Wilhelm Beneke (1824-1882) Professor der Pathologie. In: Ingeborg Schnack (Hrsg.), Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830-1930. Band 1: 15-20

Beneke R (1944) Friedrich Wilhelm Beneke (1824-1882). Die medizinische Welt. Originalien des Monats. Schattauer, Stuttgart Band 18 (1944) 29, S. 407

Faatz B (2000)Ehrung für einen verdienten Mediziner. Vor 90 Jahren, am 19. Juli 1910, wurde der Beneke-Brunnen feierlich eingeweiht. Bad Nauheim Special, Sommer 2000, 2 Seiten

Harms J (1981) Das Kinderkrankenhaus „Seehospiz Kaiserin Friedrich“ in Norderney. - Entstehung und Entwicklung von 1888 bis 1976 -. Ein Beitrag zur Geschichte der sozialen Thalassotherapie. Inauguraldissertation der Medizinischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 1981, 80 Seiten, Anhang 25 Seiten

Martin A (1927) Beneke, Friedrich Wilhelm. Arzt und Universitätsprofessor, 1824 - 1882. In: Haupt H (Hrsg.), Hessische Biographien, Band 2: 165-171

Menger W (1982) Die erste Überwinterung Kranker auf Norderney. Vor 100 Jahren starb der Balneologe Prof. Dr. F. W. Beneke in Marburg. Zeitschrift nicht bekannt: 178-180

Mettenheimer C (1885) Leben und Wirken des weiland Geh. Med.-Raths Dr. F. W. Beneke, Professor der Medicin in Marburg etc. Biographische Skizze. Schulzesche Hof-Buchhandlung und Hof-Buchdruckerei (A. Schwartz), Oldenburg

Schmitter A (1986) Friedrich Wilhelm Beneke (1824 - 1882) Geheimer Medizinalrat; Badearzt in (Bad) Nauheim und Professor der pathologischen Anatomie und allge­meinen Pathologie in Marburg; die Anfänge der Entwicklung einer naturwissenschaft­lichen Begründung der Balneologie am Beispiel des Wirkens Friedrich Wilhelm Benekes als Badearzt in (Bad) Nauheim. Dissertation der Medizinischen Fakultät Technischen Hochschule Aachen, 536 Seiten

(1986) Festschrift. Wo Liebe und Leid sich begegnen 1886-1986. 100 Jahre Kinderkrankenhaus Seehospiz „Kaiserin Friedrich“ Norderney. Otto Freund Buch- und Offsetdruckerei Norderney, 36 Seiten (1986) Wo Liebe und Leid sich begegnen. Eine aufregende Geschichte. Auszüge aus der Jubiläums-Festschrift zum 100jährigen Bestehen des Seehospizes „Kaiserin Friedrich“ - Norderney. Kinderheil Bote. Nachrichten aus dem Diakonissen-Mutterhaus „Kinderheil“ Bad Harzburg (früher Stettin-Finkenwalde). Nr. 67 (April 1986): 4-14



 

 

Gesamtverzeichnis der Werke und Publikationen

von Friedrich Wilhelm Beneke (1824 - 1882)

 

zusammengestellt von Klaus Beneke

 

 

Monographien und Werke von Friedrich Wilhelm Beneke

 

Beneke F W (1846) De ortu et causis monstrorum disquisito. Frid. Guillaume Benecke. Gottingae, 1846. (Dissertation, Medizinische Fakultät Universität Göttingen)

Beneke F W (1850) Der phosphorsaure Kalk in physiologischer und therapeutischer Beziehung. Ein Beitrag zur physiologischen Heilkunde. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 88 Seiten

Beneke F W (1850) Zur Physiologie und Pathologie des phosphorsauren und oxal­sauren Kalkes. Ein zweiter Beitrag zur physiologischen Heilkunde. Nebst Bemerkungen über den Gesundheitszustand der englischen Küstenstadt Margate und einige dort an skrophulösen Kranken gemachte Beobachtungen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 137 Seiten

Beneke F W (1852) Unsere Aufgaben. Ein Versuch zur Anbahnung gemeinschaftlicher Arbeiten für die rationelle Heilkunde. Mit 5 gefalteten Tabellen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 145 Seiten.

Beneke F W (1852) Zur Entwicklungsgeschichte der Oxalurie. Ein dritter Beitrag zur physiologischen Heilkunde. Karl Friedrich Theodor Krause gewietmet. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 70 Seiten

Beneke F W (1853) Die Rationalität der Molkencuren. Eine Empfehlungsschrift für die Molkenanstalt zu Bad Rehburg. Helwing, Hannover, 70 Seiten. (1854 von Dr. Fumagalli ins Italienische übersetzt)

Beneke F W (1853) Die Kräutercur-Anstalt zu Bad Rehburg. Für Aerzte und Laien geschrieben. Culemann, Hannover, 23 Seiten

Beneke F W (1853-1856) Reden von F. W. Beneke. Nr. 1-17. Correspondenz-Blatt d. Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde. Hannover, 218 Seiten

Beneke F W (Hg) (1853-1863) Correspondenzblatt des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde. 65 Nummern

Beneke F W, Vogel J, Nasse H(Hg) (1854-1863) Annalen des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde. Band 1-6.

Beneke F W (1855) Ueber die Wirkung des Nordsee-Bades. Eine physiologisch-chemische Untersuchung. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 120 Seiten

Beneke F W (1856) Physiologische Vorträge. Für Freunde der Naturwissenschaften niedergeschrieben. 2 Bände. Schmidt, Oldenburg, 314 und 424 Seiten

Wagner R (1857) Der Kampf um die Seele vom Standpunkt der Wissenschaft. Sendeschreiben an Herrn Leibarzt Dr. Beneke in Oldenburg von Rudolf Wagner. Verlag der Dietrichschen Buchhandlung, Göttingen, 218 Seiten (Seltene Arbeit des berühmten Physiologen und Naturforschers (1805 - 1864) der durch Cuvier zur Anatomie kam. - Vorliegende Schrift führte wegen Wagners spiritualistischem Standpunkt zu einer heftigen polemischen Diskussion unter anderem mit Karl Vogt.)

Beneke F W (1857) Mittheilungen und Vorschläge betreffend die Anbahnung einer wissenschaftlich brauchbaren Morbilitäts- und Mortalitäts-Statistik für Deutschland als eines Mittels zur wissenschaftlichen Begründung der Aetiologie der Krankheiten. Von dem zeitigen Secretär des „Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde“. Schmidt, Oldenburg, 127 Seiten

Beneke F W (1858) Physiologische Vorträge für Freunde der Naturwissenschaften. 2 Bände in einem Band. 314 und 324 Seiten. Schmidt, Oldenburg,

Beneke F W (1859) Ueber Nauheim´s Soolthermen und deren Wirkungen auf den gesunden und kranken menschlichen Organismus. Eine Badeschrift. Elwert in Commission, Marburg, 312 Seiten

Beneke F W (1860) Eaux thermales salines de Nauheim (près Francfort s. M.). De leur action sur lórganisme morbide et sain, et de leur emploi dans les maladies scrofuleuses, rheumatismates et utérines. Traduitet abrégé de lállemand par L. Burgin, professeur de langues à Francfort s. M.

Beneke F W (1860) On the warm saline springs of Nauheim (near Frankfort o. M.). Their action on the healthy and morbid organism and their employment in scrophulous, rheumatic and uterine diseases. Translated and abridged from the german by S. Sutro, M. D. L R. C. P. London. Physican to the German Hospital, Dalston, London. London and Edinburgh 1860

Beneke F W (1860-1867) Sieben Jahresberichte über das in Nauheim begründete Hospital für unbemittelte Curgäste. (Marburg 1860-1867)

Beneke F W (1861) Weitere Mitteilungen über die Wirkungen der Soolthermen Nauheim´s nach Beobachtungen in den Jahren 1859 und 1860. Elwert, Marburg, 312 Seiten

Beneke F W (1862) Studien über das Vorkommen, die Verbreitung und die Function von Gallenbestandtheilen in den thierischen und pflanzlichen Organismen. Ricker, Giessen, 144 Seiten und 3 lithographierte Tafeln

Beneke F W (1863) Die praktische Medicin unserer Tage. Ein populärwissenschaft­licher Vortrag gehalten am 20. Januar 1863 zu Marburg. Elwert, Marburg, 42 Seiten

Vogel J, Beneke F W (Hg) (1864-1867) Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, 1864. -1866. Herausgegeben vom Vorstande des Vereins. Unter Red. von. Dr. J. Vogel. und Dr. F. W. Beneke 3 Bände, 506; 502; 432 Seiten

Beneke F W (1864) Kurze Mittheilungen über die Soolthermen Nauheim´s, deren Anwendung und Wirkungsweise. Marburg

Beneke F W (1870) Zur Würdigung des phosphorsauren Kalkes in physiologischer und therapeutischer Beziehung. Marburg

Beneke F W (1870) Zur Geschichte der Associationsbestrebungen auf dem Gebiete der wissenschaftlichen und praktischen Heilkunde. Ein Beitrag zur Förderung der öffentlichen und privaten Gesundheitspflege. Marburg

Beneke F W (1872) Zur Frage der Organisation der öffentlichen Gesundheitspflege in Deutschland. Ein zweiter Beitrag zur Förderung derselben. Elwert, Marburg, 55 Seiten

Beneke F W (1872) Zur Therapie des Gelenkrheumatismus und der ihm verbun­denen Herzkrankheiten. Hirschwald, Berlin, 54 Seiten

Beneke F W (1874) Grundlinien der Pathologie des Stoffwechsels. 24 academische Vorlesungen. „Dem Andenken Justus von Liebig´s gewidmet“. A. Hirschwald, Berlin. 448 Seiten. (Wurde auch ins Russische und Italienische übersetzt).

Beneke F W (1875) Vorlagen zur Organisation der Mortalitäts-Statistik in Deutsch­land. Elwert, Marburg, 240 Seiten

Beneke F W (1876) Oeffentliche Gesundheitspflege. Ein populär-wissenschaftlicher Vortrag. Marburg

Beneke F W (1876) Balneologische Briefe zur Pathologie und Therapie der constitutionellen Krankheiten. Elwert, Marburg und Leipzig, 220 Seiten

Beneke F W (1878) Die anatomischen Grundlagen der Constitutionsanomalieen des Menschen. Elwert, Marburg, 262 Seiten

Beneke F W (1879) Die Altersdisposition. Ein Beitrag zur Physiologie und Pathologie der einzelnen Altersstufen des Menschen. Festschrift für Carl Friedrich von Heusin­ger. Elwert, Marburg, 94 Seiten (Anmerkung: Zur Erinnerung an die von der medicinischen Facultät der Univ.Marburg ihren hochverehrten Senior Herrn Carl Friedrich von Heusinger am 9.Mai 1879 zum 50.Jahrestage seines Antritts der ordentlichen Professur in Marburg dargebrachten Glückwünsche)

Beneke F W (1879) Votum gegen die Zulassung der Abiturienten von Realschulen 1. Ordnung zum Studium der Medicin. Marburg

Beneke F W (1880) Antrag auf Errichtung von Hospizen an der deutschen Nordseeküste. Marburg

Beneke F W (1881) Constitution und constitutionelles Kranksein des Menschen. Elwert, Marburg, 96 Seiten

Loomis A L (1881) Zur climatischen Behandlung der Lungenschwindsucht. Ein Vortrag. Übersetzt und mit einem Vorwort von F. W. Beneke begleitet. Norden und Norderney

Beneke F W (1881) Die sanitäre Bedeutung des verlängerten Aufenthaltes auf den deutschen Norseeinseln, insonderheit auf Norderney. Herm. Braams, Norden und  Norderney, 88 Seiten

Beneke F W (1882) Die erste Ueberwinterung Kranker auf Norderney. Ärztlicher Bericht. Braams, Norden, Norderney, 157 Seiten

 

 

Publikationen und Zeitschriftenbeiträge von Friedrich Wilhelm Beneke

 

 

Beneke F W (1847) Beobachtungen von Vereiterung einer Hemisphäre des Gehirns. Wochenschrift für die gesammte Heilkunde. Hrsg. J. L. Caspar, Jahrg. 1847 (Berlin): 240-250 Beneke F W (1847) Mittheilungen aus den Prager Spitälern. Hannover´sche Annalen für die gesammte Heilkunde. Hrsg. G. P. Holscher 7 (1847): 131-182

Beneke, William [Beneke F W] (1849) Intense tuberculosis. Tuberculosis ulcer perforating the stomach from without inwards. The Lancet (1849): 664-666

Beneke, William [Beneke F W] (1851) On extractum carnis. The Lancet (1851): 6-8

Beneke, William [Beneke F W ] (1851) On the physiology and pathology of the phosphate and oxalate of lime, and their relation to the formation of cells. The Lancet (1851): 431-434

Beneke F W (1851) Beobachtungen über die Bildung eines von aussen nach innen perforirenden tuberkulösen Magengeschwürs. Archiv für physiologische Heilkunde Bd. 10: 301-307

Beneke F W (1853) Statistische Uebersicht der in den Haupterziehungs- und Verpfle­gungsanstalten Londons vorschriftsmässig eingehaltenen Diäten, mit einer Berech­nung des Verhältnisses der genossenen stickstoffhaltigen und stickstofffreien Substanzen. Archiv für physiologische Heilkunde Bd. 12: 409-429

Beneke F W (1854) Krankenexamen und Krankheitsbeobachtung. Archiv des Ver­eins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde. Bd. 1 (Göttingen 1854): 16-72

Beneke F W (1854) Studien zur Urologie I. Archiv des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde, Bd. 1 (Göttingen 1854): 391-478

Beneke F W (1854) Studien zur Urologie II. Archiv des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde, Bd. 1 (Göttingen 1854): 571-604

Beneke F W (1860) Aeltere und jüngere Medicin im Kampf und im Bunde. Archiv des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde, Bd. 4 (Göttingen 1860): 1-20

Beneke F W (1860) Ueber das Verhalten des Pulses und der Respiration beim Gebrauche des warmen Soolbades (Nauheim). Nebst einigen vergleichenden Bemerkungen über das Verhalten des Pulses beim kalten Seebade von Wiedasch auf Norderney. Archiv des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde, Bd. 4 (Göttingen 1860): 127-158

Beneke F W (1860) Ueber die Nicht-Identität von Knorpel-, Knochen- und binde-Gewebe. Ein Beitrag zur Kritik der Cellularpathologie von R. Virchow. Archiv des Vereins für gemeinschaftliche Arbeiten zur Förderung der wissenschaftlichen Heilkunde, Bd. 4 (Göttingen 1860): 369-429

Beneke F W (1860) Einige Bemerkungen zur Balneotherapie. Deutsche Klinik, Bd. 12: 388-390; 399-400

Beneke F W (1862) Cholesterin im Pflanzenreich aufgefunden. Annalen der Chemie und Pharmacie Bd. 122, N. F. Bd. 46 (1862): 249-255

Beneke F W (1862) Ueber einige pathologische Transsudate und Neubildungen. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg. (1862): 581-591

Beneke F W (1863) Ueber das Vorkommen von Gallenbestandtheilen im pflanzlichen Organismus. Archiv für wissenschaftliche Heilkunde 6: 593-597

Beneke F W (1863) Ueber die Wirkungen der Nauheimer Soolquellen gegen Rheumatismus und dessen Folgezustände. Deutsche Klinik, Bd. 15: 128-129

Beneke, F W (1865) Zur Orientierung der Leser. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde Bd. 1 N. F. (Jahrgang 1864). Leipzig 1865, 1-12.

Beneke F W (1865) Ueber den gegenwärtigen Standpunkt der Balneologie. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 1 N F (Leipzig 1865): 101-154

Beneke F W (1866) Zur Aetiologie und Therapie der Lungentuberkolose. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 2 (Leipzig 1866): 29-56

Beneke F W (1866) Zur Aetiologie und Therapie der Lungentuberkolose. Nachtrag. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 2 (Leipzig 1866): 256-260

Beneke F W (1866) Zur Frage der Entstehung der Myelinformen. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 2 (Leipzig 1866): 379-381

Beneke F W (1866) Ueber das Cholesterin. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 2 (Leipzig 1866): 432-446

Beneke F W (1866) Zur Behandlung offener Carcinome. Archiv des Vereins für wissenschaftliche Heilkunde, Bd. 2 (Leipzig 1866): 454-458

Beneke F W (1870) Nauheim´s Soolthermen gegen Gelenkrheumatismus mit oder ohne Herzaffektion. Berliner klinische Wochenschrift 7: 269-270

Beneke F W (1871) Ueber die Lumina der Arterien, deren grosse Verschiedenheit und deren Bedeutung für die Entwicklung von Krankheiten. Jahrbuch für Kinderheilkunde N F Bd. 4 (Leipzig 1871): 380-389

Beneke F W (1871) Körpergewichtswaagen zu physiologischen und klinischen Zwecken. Berliner klinische Wochenschrift 8: 214-215

Beneke F W (1871) Zum Verständnis der Soolbadwirkungen. Berliner klinische Wochenschrift 8: 317

Beneke F W (1872) Zur Kenntniss der Seebäder und ihrer Wirkungen. Berliner klinische Wochenschrift 9: 305-307; 318-319; 354-355

Beneke F W (1872) Ueber einen Ersatz der Fleischnahrung bei Reconvalescenten, verschiedenen Krankheitszuständen des Magens und Darmkanals und bei unbemit­telten Kranken. Berliner klinische Wochenschrift 9: 179-180

Beneke F W (1873) Die Einwirkung des Chloroformdunstes auf protoplasmatische Substanzen. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg (1973) S. 12-18

Beneke F W (1873) Die Hygroscopicität und Tenacität für Wasser in trockner Atmosphäre verschiedener Substanzen. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg (1973) S. 18-20

Beneke F W (1873) Zum Verständnis der Wirkungen der Seeluft und des Seebades. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg, Bd 10, 7. Abhandlung (Cassel 1873) 405-429

Beneke F W (1874) Zur Lehre von der Differenz der Wirkung der Seeluft und der Gebirgsluft. Deutsches Archiv für klinische Medicin, Bd. 13 (1874): 80-93

Beneke F W (1874) Justus von Liebig´s Verdienste um die Förderung der practischen Medicin. Eine Gedächtnisrede gehalten in der öffentlichen Jahressitzung der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg am 11. Juni 1874. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg, Bd 10, (Cassel 1874): 587-610

Beneke F W (1874) Ein Wort über Herrn Hartenstein´s Leguminose. Berliner klinische Wochenschrift 11: 265-266

Beneke F W (1875) Zur Pathologie und Therapie der Carcinome. Deutsches Archiv für klinische Medicin, Bd. 15 (1875): 538-562

Beneke F W (1875) Neue Erfahrungen über die Wirkungen der kohlensäurehaltigen Soolthermen Nauheims bei Gelenkrheumatismus und den ihm verbundenen Herz­krankheiten. Berliner klinische Wochenschrift 12: 109-111; 124-126

Beneke F W (1875) Ueber die Beschaffenheit der Knochen bei einzelnen chroni­schen Krankheitszuständen. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg. (Cassel,1875): 92-98

Beneke F W (1876) Zur Pathogenese des Gelenkrheumatismus. Berliner klinische Wochenschrift 13: 155-157

Beneke F W (1876) Gallensteinbildung, atheromatöse Arterienentartung und Fettbildung. Deutsches Archiv für klinische Medicin, Bd. 18 (1876) 1-22

Beneke F W (1876) Zur Transfusionslehre. Berliner klinische Wochenschrift 13: 641

Beneke F W (1876) Ueber die Riesenzellen und farblose Blutzellen. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg. Bd. 8, Seite 140-148

Beneke F W (1877) Zur Lehre von der Differenz der Wirkung der Seeluft und der Gebirgsluft. Nachtrag. Deutsches Archiv für klinische Medicin, Bd. 20 (1877): 601-605

Beneke F W (1877) Luftfeuchtigkeit und Schwindsuchtsfrequenz. Deutsche medici­nische Wochenschrift 3: 599-601

Beneke F W (1878) Zur Ernährungslehre des gesunden Menschen. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg, Bd 11, 5. Abhandlung (Th. Kay, Cassel 1878). 273-312

Beneke F W (1878) Ueber die Auffindung und das Vorkommen einer der Cholal­säure ähnlichen Säure im Pflanzenreich. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg. 1878, Seite 10-15

Beneke F W (1879) Die allgemeine Bindegewebshyperplasie (Fibromatosis). Deutsches Archiv für klinische Medicin, Bd. 24 (Leipzig 1879): 271-281

Beneke F W (1879) Luftfeuchtigkeit und Schwindsuchtsfrequenz. Nachtrag. Deutsche medicinische Wochenschrift 5: 466-467

Beneke F W (1879) Ueber das Volumen des Herzens und die Weite der Arteria pulmonalis und Aorta ascendens in den verschiedenen Lebensaltern. Ein Beitrag zur Lehre vom Blutdruck, von der Pubertätsentwicklung und Senescenz, sowie zur Pathologie der Carcinome. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg, Bd. 11, Supplementheft 2, (Kay, Cassel 1879, 56 Seiten)

Beneke F W (1879) Über die Weite des Iliacae communes, Subclaviae u. Carotides communes in d. verschied. Lebensaltern. Ein zweiter Beitrag zur Lehre vom Blutdruck, von der Pubertätsentwicklung und Senescenz sowie zur Pathologie der Carcinome. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg, Band 11, Supplementheft 3. (Cassel 1879) 48 Seiten

Beneke F W (1879) Ueber die Weite der Aorta thoracica und Aorta abdominalis in den verschiedenen Lebensaltern. Ein dritter Beitrag zur Lehre vom Blutdruck, von der Pubertätsentwicklung und Senescenz sowie zur Pathologie der Carcinome, nebst Schlussbetrachtungen. Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg, Bd. 11, Supplementheft 4, (Cassel 1879) 64 Seiten

Beneke F W (1879) Vorläufige Mitteilungen über die Länge und Capacität des menschlichen Darmkanals. Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg, Bd. 7, Seite 72-81

Beneke F W (1880) Zur Behandlung der Carcinome. Berliner klinische Wochenschrift 17: 145-148

Beneke F W (1880) Zur Casuistik der Carcinome. Berliner klinische Wochenschrift 17. 11 Seiten. (Organ für praktische Ärzte; mit Berücks. der preußischen Medicinal-Verwaltung u. Medicinal-Gesetzgebung nach amtl. Mittheilungen. Hirschwald, Berlin (1864-1921)

Beneke F W (1880) Ueber Hospitäler und Baracken an der Nordseeküste für kranke Kinder. Deutsche medicinische Wochenschrift 6: 557-558

Beneke F W (1880) Ueber die Länge des Darmkanals bei Kindern, sowie über die Capazität des Magens Neugeborener. Deutsche medicinische Wochenschrift 6: 433-436; 448-449

Beneke F W (1881) Justus von Liebig, his merits in the promotion of practical medicine. A memorial address deliv. at the annual public meeting of the Society for the advancement of the natural sciences in Marburg, on 11th June, 1874. Maclehose, Glasgow, 37 Seiten. Einheitssachtitel.: Justus von Liebigs Verdienste um die Förderung der praktischen Medizin

Beneke F W (1881) Zur Statistik der Carcinome, insonderheit deren Vorkommen in Strafanstalten. Reihe: Schriften der Gesellschaft zur Beförderung der gesammten Naturwissenschaften zu Marburg, Bd. 11, Supplementheft 5 (Cassel, 1881), 34 Seiten

Beneke F W (1881) Nordseeluft und Nordseehospize. (Westermann´s) Illustrirte deutsche Monatshefte, Bd. 50: 613-625

Beneke F W (1881) Der Heilschatz der deutschen Nordsee-Inseln. Norwest Bd. 50: 50

Beneke F W (1882) Ueber die sanitäre Bedeutung des Herbst- und Winteraufent­haltes auf den deutschen Nordseeinseln. Deutsche medicinische Wochenschrift 8: 263-266

Beneke F W (1882) Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten. Gartenlaube Nr. 8 (1882) 127-128


 

 


 

Das Namens- und Sachwortregister befindet sich in der Autobiografie von

Friedrich Wilhelm Beneke