THEATERSTÜCK "ELVIS IN BAD NAUHEIM" - „Ein surreales Doku-Stück“.

Theater Landungsbrücken, Frankfurt/M, Gutleutstraße 294, 21. + 22.01.2016, 20:00 Uhr

Links: Frankfurter Rundschau und Theater Landungsbrücken

 

 

Elvis in Bad Nauheim (Kurz-Exposé) VON BERND BRESGEN, März 2015

 

 

1. Zur Textvorlage

 

2015 wäre Elvis Presley 80 Jahre alt geworden. Sein Mythos lebt noch immer und hat sich an einem erstaunlichen Punkt mit der Geschichte vor der Haustür Frankfurts verbunden. „Elvis in Bad Nauheim“ behandelt die Militärzeit von Elvis von 1958-1960.

 

Elvis gab in Deutschland keine Konzerte, sondern wurde als „normaler Soldat“ präsentiert. Dennoch markiert diese Zeit eine wichtige Wegscheide der Popkultur und seiner Karriere: Die Transformation vom Rock n'-Roll-Rebellentum hin zu Ikone für jedermann - dem „King“.

 

Das Stück bettet schlaglichtartige Szenen aus dem Bad Nauheim der 50er Jahre in eine Rahmenhandlung ein, die in einem Las Vegas-Casino Mitte der 70er spielt. Hauptfigur der Rahmenhandlung ist Elvis' berüchtigter Manager Colonel Parker.

Das Stück mixt drei unterschiedliche Arten von Material: tragikkomische Alltagsszenen, Dokumentarisches, das sich aus Erinnerungen von Beteiligten speist, und surreale Szenerien, die die Nachtseite der Figuren und Ereignisse beleuchten. So kreiert "Elvis in Bad Nauheim" einen neuen Hybrid aus Momenten des Dokumentartheaters und des postdramatischen Theaters.

 

 

2. Zur Inszenierung

 

Die Produktion stellt sich in die Tradition zeitgenössischer theatraler Formen. Sie arbeitet mit Mitteln, die in der Performance und im Tanztheater entwickelt wurden. Sie versteht sich nicht als bloße Umsetzung des Textes, sondern schafft ein Ganzes, eine Spielsituation, in der Text, Bewegung und Musik zu einem vielschichtigen Ganzen verschmelzen.

 

Die im Text vorgesehenen Einspielungen von Elvis-Songs werden zu eigenen Musikeinlagen ausgebaut. Aber nicht in der Art eines Musicals, sondern als Einschübe von Tanzperformance, die das Merkwürdige und Komische in der Inszenierung eines Stars zum Vorschein bringen.

 

Im Vorfeld der Produktion werden im öffentlichen Raum Bürger aus Frankfurt und Bad Nauheim in Gespräche verwickelt, zu ihrem Wissen über Elvis' Zeit in der Region befragt und aufgenommen. Aus dem so gewonnenen Material werden Textcollagen erstellt, die in den Aufführungen wortwörlich nachgesprochen werden. Dies sind dann Einschübe, die den Spielfluss bewusst unterbrechen und zugleich unser heutiges Alltagsleben in die Spielsituation hinein bringen.

 

 

3. Ziele

 

2015 ist ein Elvis-Jahr. Nicht nur, um an ihn und seine Verbindung zu Hessen zu erinnern und die merkwürdigen Begebenheiten von Elvis Militär-Zeit in Deutschland zu untersuchen, sondern auch, um zu erfahren, wie „Bilder“ von Stars heute noch gemacht werden, erscheint es uns notwendig, „Elvis in Bad Nauheim“ im Jahr 2015 zu inszenieren. Was ist seit den späten 1960er Jahren mit unseren Begehrlichkeiten geworden? Warum himmeln wir MusikerInnen, FilmschauspielerInnen, TheoretikerInnen u. v. a. an, welche Mechanismen können dahinter entdeckt werden, wie werden Individuen zu Vorbildern für ganze Generationen (gemacht)? Und was erzählt das Begehren eines Stars eigentlich über uns selbst? Wie war das Verhältnis der Deutschen zu den USA und zur amerikanischen Popkultur nach dem 2. Weltkrieg und wie hat es sich seither verändert?

 

 

4. Unterstützer und Beteiligte der Produktion

 

Unterstützer „Elvis in Bad Nauheim“ wird an den Landungsbrücken Frankfurt zur Premiere kommen (im November diesen Jahres). Diese unterstützen uns außerdem, indem sie uns entsprechende Proberäume, Technik usw. zur Verfügung stellen, um „Elvis in Bad Nauheim“ umzusetzen. Um eine finanzielle Förderung bitten wir gerade das Kulturamt der Stadt Frankfurt sowie das Land Hessen und weitere private und öffentliche Sponsoren.

Wir planen, das Stück in Frankfurt an mehreren Theatern bzw. Räumen zu spielen und so bewusst die Geschichte aus der hessischen Provinz in die hessische Großstadt zu transportieren. Außerdem sind Aufführungen in Wiesbaden und Bad Nauheim geplant.

 

 

Beteiligte (Kernteam)

Autor: Bert Bresgen ist studierter Germanist und Historiker.Seit 1996 lebt er in Frankfurt. Hier hat er 10 Jahre als freier Redakteur und Autor für das vom Börsenverein herausgegebene „Buchjournal“ gearbeitet. Seit 2013 ist er Dramaturg der Frankfurter Kammeroper. Außerdem arbeitet er als Autor für verschiedene Künstler der freien Frankfurter Szene, insbesondere aus dem Bereich literarisches Musikkabarett, so für Jo van Nelsen, Rene van Roll und vor allem für Maja Wolf, für deren Kunstfigur Anton Le Goff er fünf Bühnenprogramme geschrieben hat. Weiterhin hat er Hörspiele für den SWR und Bühnenstücke und Performances in einem surrrealistisch-dokumentarischen Stil verfasst, so „Schwierige Zeiten für Insektendolmetscherinnen“, „Ackermanns Traum“(beide 2004) im Schirncafe und im Frankfurter Kellertheater, die Theaterperformance „Hypnotized“ im Circus (2010), zuletzt die Lectureperformances „Bankers Babylon“ (2012) im Theater Willy Praml und „Google Glass“ (2014) in der Galerie Montez und das Stück „Die Erle der Enthauptung“ (2013) im Frankfurter Kellertheater.

 

Choreographie: Jungyeon Kim studierte Choreographie in Süd-Korea und Tanzpädagogik in Franfkurt am Main und arbeitet international als Choreographin und Tanzpädagogin. Seit 2012 arbeitet sie als Choreographin mit dem Theaterlabor Darmstadt in inklusiven Theaterstücken zusammen.

 

Produktionsleitung/Spiel: Hannah Schassner arbeitet seit inzwischen vier Jahren in der freien Szene Frankfurts als Theatermacherin, v. a. bei theaterperipherie, zuletzt auch bei den Landungsbrücken.

 

Regie: Oliver Scholz alias Oliver Utis setzt sich seit 2008 intensiv mit Schauspiel, Tanz und Performance auseinander. Als Regisseur hat er 2013 im Kellertheater Frankfurt "Die Erle der Enthauptung" inszeniert.

Für die Aufführung sind 7 SchauspielerInnen und eine Tänzerin eingeplant.

 

 

5. Zeitliche Planung der Umsetzung

 

„Elvis in Bad Nauheim“ soll in zwei Blöcken geprobt werden: der erste Block von Juli bis August, der zweite von Ende September bis Mitte November.

Geprobt wird u. a. an den Landungsbrücken Frankfurt und am Kellertheater Frankfurt

 

 

Kontakt: Bernd Bresgen, E-Mail: bertbresgen@online.de

 


Schauspielteam des Stücks "Elvis in Bad Nauheim"

am 28.03.2015 zu Gast bei der "Initiative Elvis in Bad Nauheim" in Bad Nauheim

Elvis in Bad Nauheim: Hannah Schassner, Foto: Beatrix van Ooyen
Elvis in Bad Nauheim: Hannah Schassner, Foto: Beatrix van Ooyen
Elvis in Bad Nauheim: Jungyeon Kim, Hannah Schassner, Melissa Lindquist, Foto: Beatrix van Ooyen
Elvis in Bad Nauheim: Jungyeon Kim, Hannah Schassner, Melissa Lindquist, Foto: Beatrix van Ooyen
Elvis in Bad Nauheim, von links/hinten: Melissa Lindquist, Hannah Schassner, Oliver Scholz, Jungyeon Kim, Bert Bresgen, Foto: Beatrix van Ooyen
Elvis in Bad Nauheim, von links/hinten: Melissa Lindquist, Hannah Schassner, Oliver Scholz, Jungyeon Kim, Bert Bresgen, Foto: Beatrix van Ooyen