INDUSTRIE, GEWERBE UND VERKEHR

Aufgrund der zehntausenden von heilsuchenden Gästen aus aller Welt,  wurde 1905/1906 jenseits der Bahnlinie eine neue Industrieanlage im Jugendstil errichtet. Architekt war Wilhelm Jost. Das Gebäudeensemble besteht aus Maschinenzentrale (Wärme- und Energieversorgung), Wäscherei (Waschen der Kurgastwäsche) und neuer Saline (Herstellung unterschiedlichster Salzqualitäten).

Mit einem Fernheizkanal, der von der Maschinenzentrale ausgeht und heute noch genutzt wird, wurden die drei Gebäude miteinander verbunden, ebenso diverse Hotels in der Stadt, das Kurhaus und vor allem der Sprudelhof. Bahngleise endeten wegen dem großen Bedarf an Kohle direkt an der Maschinenzentrale und der neuen Saline. Die Schorsteine der Saline sind inzwischen entfernt worden. Der Schornstein der Maschinenzentrale ist noch erhalten, jedoch ohne Funktion.

Fernheizkanal

Der Fernheizkanal, der von der Maschinenzentrale ausgeht, ist eine heute noch funktionierende Versorgung.

Wäscherei

Mit einem enormen personellen Einsatz wurde das hohe Wäscheaufkommen der zahlreichen Kurgäste bewältigt.

Maschinenzentrale

Strom, Wärme und auch (Stangen-) Eis ermöglichten erstmals ab 1905 ein komfortableres Leben, erzeugt mit Kohle.

Neue Saline

Das Salz wurde aus den salzhaltigen Quellen durch Verdampfen in etliche Quadratmeter großen Siedepfannen und durch Nachtrocknen in geflochtenen Körben gewonnen. Das Salz wurde in unterschiedlichen Qualitäten hergestellt.

Bahnhof

Der Bahnhof Bad Nauheims wurde aufgrund des hohen Kurgastaufkommens etwa ab 1910 erweitert. Die Jugendstil-Industriegebäude befinden sich hinter dem Bahnhof. Sie präsentieren sich sichtbar den mit dem Zug eintreffenden Gästen. Eine derartige Konstellation und die integrierte Technik waren zu der damaligen Zeit neuartig und ohne Vorbild.

Die Industriegebäude und der Bad Nauheimer Bahnhof sind durch die Gleise voneinander getrennt.

Weiters zum Bahnhof Bad Nauheim finden Sie unter "Sehnsucht nach Bad Nauheim"

 ...Fortsetzung folgt