Café der Kulturen

 

 

Berufliche Schule am Gradierwerk

feilt am Café der Kulturen

 

Foto und Text: Corinna Weigelt,

WZ-Online 18.12.2013

 


 

Bad Nauheim (cor). Ein »Café der Begegnung«, mit kultureller Vielfalt und gemeinsamen Werten, das soll das zukünftige »Café der Kulturen« in den Beruflichen Schulen am Gradierwerk (BSG) werden. Seit den Herbstferien haben sich die Schüler von fünf Klassen mit der Gestaltung auseinandergesetzt.

Das Ergebnis ihrer gemeinsamen Gruppenarbeiten stellten sie nun im Forum der Schule vor.

 

Dass die Schüler bei der Umsetzung ihrer Ideen sehr kreativ waren, zeigen die unterschiedlichen Collagen. Die Klassen, die aus Bereichen wie Wirtschaft oder Gesundheit einen Plan für das geplante Café entwickelt hatten, erarbeiteten aus ganz verschiedenen Perspektiven ein Raumkonzept. Das zukünftige Café soll nicht nur von »Schülern für Schüler« etwas bieten, sondern auch Eltern mit und ohne Migrationshintergrund ansprechen. »Das Ganze passt ideal zu unserem Konzept »Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage«, sagte Schulleiter Andreas Stolz.

 

»Zu Beginn haben wir ein maßstabgerechtes Raumkonzept entworfen«, erläuterte Ideengeber und Politiklehrer Ralf Grapmayer. Diese Zeichnungen wurden im Mathematikunterricht eingebunden. Aus dieser Grundlage heraus erarbeiteten fünf Klassen die Gestaltung des Raums. Als Doppelschulraum bietet er Platz für bis zu 80 Personen.

 

Doch das Café bereicherte nicht nur den Matheunterricht, an der Umsetzung wird auch im Deutsch-, Politik- und Englischunterricht gearbeitet, dazu kommen Fächer wie Buchhaltung und Wirtschaft.

 

Die Schüler nahmen die Gestaltung des Inventars in Angriff. Was soll der Raum enthalten, was anbieten? Eine Lounge, Computer- oder Sitzecken, Bibliothek, Theke, Essensversorgung und Warenangebot waren nur einige der Ideen. Ein weiterer Schwerpunkt: das kulturelle Angebot. Hierbei soll Integration eine tragende Rolle spielen. »Die Themen sollen im Wochenrhythmus wechseln«, sagte Referentin Sabine Schäfer, die das Projekt unterstützt. »Musik, Tanz, Geschichte, Geographie, Persönlichkeiten oder Politik«, seien einige Ideen. »Dazu könnte man Referenten einladen, Lesungen oder Theateraufführungen anbieten«, ergänzte Grapmayer.

 

»Wir wollen bei der Ausarbeitung auf einen gemeinsamen kulturellen Punkt kommen«, erklärte Jenny ihre Gruppenarbeit. Gemeinsam mit ihren drei Mitschülern der Klasse 10 BFW2 setzte sie auf ein farbenfrohes Konzept. »So bunt wie die Kulturen«, erklärte die Schülerin, die sich für den Raum kulturelle Details vorstellt. »Eine chinesische Trennwand, eine afrikanische Lampe«, nur zwei der Ideen. Vielfalt soll auch das kulinarische Angebot bieten, türkische Speisen, russische Spezialitäten, dazu ein Kulturradio mit Musik aus verschiedenen Ländern. Den Namen »Café der Kulturen« wählte die Gruppe dazu ganz bewusst in spanischer Sprache »Café de las cultures«.

 

Sind die besten Ideen gefunden, soll das Gesamtkonzept ausgewertet werden. Die Ideen mit den besten Resonanzen sollen berücksichtigt werden. »So finden sich die Schüler bei der späteren Umsetzung auch alle wieder«, sagte Grapmayer. Sobald das Konzept steht, wollen die Schüler auch selbst Hand anlegen. Parallel dazu wird ein Finanzplan aufgestellt. »Schön wäre es, wenn wir Unterstützung von außen bekommen«, sagte der Politiklehrer. »Vielleicht schlummern auf irgendwelchen Dachböden Bilder, Teppiche oder andere kulturelle Schätze, die unser Café bereichern könnten.«

 

Finanziert werden soll das kulturelle Café durch schulische Mittel, die Hilfe des Fördervereins und Spenden.

 

Café der Kulturen, WZ 18.12.2014, Text und Fotos Petra Ihm-Fahle
Café der Kulturen, WZ 18.12.2014, Text und Fotos Petra Ihm-Fahle
Wanderausstellung 'anders? - cool', WZ 10.09.2014, Text und Fotos: Corinna Weigelt
Wanderausstellung 'anders? - cool', WZ 10.09.2014, Text und Fotos: Corinna Weigelt